Die Leipziger Buchmesse wurde abgesagt, die Frankfurter soll nach heutigem Stand wie geplant im Oktober stattfinden. Trotzdem leidet die Buchbranche schon jetzt unter den Folgen der Corona-Krise. Über Wochen waren oder sind viele Buchhandlungen geschlossen. Wie kann der Branche also aktuell geholfen werden? Eine Umfrage.

"Direkt bestellen"

"Die meisten Geschäfte mögen geschlossen sein, deshalb müssen wir aber noch lange nicht den Geist aufgeben. Literatur, das wichtigste Lebensmittel für unser Hirn, wird schnell und gebührenfrei direkt nach Hause geliefert. Sowohl die kleine Buchhandlung in Ihrer Nähe wie auch die Verlage Ihres Vertrauens nehmen Bestellungen direkt entgegen – in diesen Zeiten mit einem virtuellen Handkuss obendrein."
Martin Scherer (53), Leitung Claudius Verlag, München
Martin Scherer Claudius Verlag

"Gutscheine kaufen"

"Was den Buchhandlungen im Moment am besten tut, ist, dass man Gutscheine kauft; die kann man immer brauchen, auch zum Jahresende zu, das ist eine individuelle Form der finanziellen Unterstützung, die dem Buchhandel sofort hilft. Viele Buchhandlungen sind zwar nicht geöffnet, aber trotzdem betrieben. Wir stehen in den Buchhandlungen, nehmen Bestellungen entgegen, natürlich auch von Gutscheinen."
Ulrich Dombrowsky (62), Buchhandelinhaber, Regensburg
Ulrich Dombrowsky Buchhändler Regensburg

"Bücher verschenken"

"Literatur kennt keine Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote. Sie entführt uns an fremde Orte und lädt uns ein, spannende Abenteuer zu erleben. Deshalb kann ich jedem gute Bücher nur ans Herz legen. Geistige Nahrung ist angesichts der momentanen Einschränkungen besonders wichtig. Tun Sie sich und dem lokalen Buchhandel deshalb etwas Gutes und beschenken Sie sich und Ihre Lieben mit Büchern!"
Bernd Sibler (49), Staatsminister für Wissenschaft und Kunst
Bernd Sibler Staatsminister für Wissenschaft und Kunst

"Bücher in Papierform lesen"

"Die Buchbranche unterstützen bedeutet für mich: Papier lesen. Ich bin auf allen möglichen sozialen Netzwerken unterwegs, aber Bücher lese ich auf Papier. Bücher sind unvergänglich. Es ist wichtig, dass Kommunen – wie wir hier in Wolframs-Eschenbach mit der Sanierung unserer Bücherei – wieder Büchereien öffnen, denn sie sind zunehmend gefragt. Auch meine Enkel lieben übrigens Bücher in Papierform."
Johann Schlackl (63), 2. Bürgermeister, Wolframs-Eschenbach
Johann Schlackl