Stuttgart (epd). Die Politökonomin, Transformationsforscherin und Autorin Maja Göpel hat den diesjährigen Theodor Heuss Preis erhalten. Göpel werde dafür gewürdigt, dass sie in einer Zeit des Umbruchs und der Verunsicherung Perspektiven zeige, wie ein "gutes Leben" für alle möglich werde, hieß es bei der Verleihung am Samstag in Stuttgart. Die Forschungsdirektorin der Hamburger Denkfabrik "The New Institute" ist mit ihrem Besteller "Unsere Welt neu denken" einem breiten Publikum bekannt geworden.

Göpel ziele in ihrem wissenschaftlichen und gesellschaftlichem Engagement seit ihrer Jugend auf lebendige Nachhaltigkeit, so die Begründung der Stiftung. Sie zeige auf, dass sozialökologischer Wandel nur demokratisch und gemeinsam gehe. Die Preisverleihung 2021 stand unter dem Jahresthema "Über Corona hinaus: Kreative Solidarität statt Ausgrenzung" und war ursprünglich für den 8. Mai geplant.

Die Stiftung verlieh außerdem vier Theodor Heuss Medaillen. Sie gingen an die Initiative "Karawane der Zukunft" des sächsischen Vereins "Augen auf - Zivilcourage zeigen" für ihren Auto-Corso gegen rechte Proteste gegen Corona-Maßnahmen; die Hamburger Initiative "GoBanyo - Waschen ist Würde" für ihren Duschbus für Obdachlose; die Grundschule Bad Münder für ihre in der Corona-Pandemie geborenen "Miteinander-Podcasts" und an die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim für ihre geistreichen Videobeiträge über die pandemischen Entwicklungen.

Mit dem nach dem ersten Bundespräsidenten benannten undotierten Preis wurden seit 1965 unter anderem die Bundespräsidenten Gustav Heinemann und Richard von Weizsäcker, der Autor Günter Grass, der Künstler Christo und die Hilfsorganisation Terre des Hommes ausgezeichnet.