Beim »Markt der langen G'sichter« können Besucher in der Nürnberger Villa Leon Geschenke versteigern lassen, die am Heiligen Abend nicht so ganz ihren Geschmack getroffen haben. Bereits zum 20. Mal findet das Event am 28. Dezember 2017 statt und hat bereits in vielen anderen deutschen Städten Nachahmer gefunden.

Die wenigsten hätten ein schlechtes Gewissen dabei, kurz nach dem Fest ihre Gaben zu Geld zu machen, sagt Sabine Thümer-Bauereiß von der Stiftung Medien- und Onlinesucht. Sie organisiert die alljährliche Versteigerung in der niedersächsischen Hansestadt Lüneburg. »Die Menschen sind froh, etwas loszuwerden und damit noch den guten Zweck zu unterstützen«, sagt Thümer-Bauereiß. Im Norden wie im Süden der Bundesrepublik geht ein Teil der Verkaufserlöse an ein soziales Projekt. Bei den Nürnbergern ist das in diesem Jahr »Geschwisterkinder« vom Verein Hospiz-Team, das Brüder und Schwestern von kranken und behinderten Kindern unterstützt.

Tauschbörsen florieren nach Weihnachten auch im Internet. Im Einzelhandel hingegen sinkt nach Angaben des Handelsverband Deutschland allerdings die Umtauschquote. Wenn nach Weihnachten die Geschäfte dennoch voll sind, liege das auch an der vermehrten Einlösung von Gutscheinen. Nach einer Umfrage des Verbandes gab jeder zweite von mehr als 56.000 Verbrauchern an, Weihnachten gerne Gutscheine zu verschenken.

Doch selbst ein ungeliebtes Geschenk kann noch Gutes bewirken. So ruft die Hilfsorganisation »Oxfam Deutschland« in der Weihnachtszeit in manchen Regionen dazu auf, die Präsente wie Kleidung, Haushaltswaren oder Bücher in einem ihrer Shops abzugeben. Dort verkaufen Ehrenamtliche die Spenden zugunsten von Projekten der Entwicklungsorganisation.