Baumann hatte das Amt des Abteilungsleiters "Erinnerungskultur" der Museen bereits seit August kommissarisch inne, teilte die Stadt am Dienstag mit.

Kulturbürgermeisterin Julia Lehner sagte, der neue Leiter sei ein exzellenter Fachmann für Zeitgeschichte und die NS-Zeit.

"Angesichts eines anschwellenden und mit unerträglicher Verharmlosung historischer Geschehnisse einhergehenden Antisemitismus in unserer Gesellschaft ist es unabdingbar, diesem mit aller Expertise und Entschiedenheit entgegenzutreten."

Bildungsweg von Bachmann

Imanuel Baumann studierte Neuere und Neueste Geschichte, Literatur- und Kunstgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und promovierte zur Geschichte der Kriminalwissenschaft und zum Umgang mit Straftätern im 20. Jahrhundert. Der 49-Jährige hat die Lehrbefugnis für das Fach Neuere und Neueste Geschichte. Seit 2021 leitete Baumann das zu den Museen der Stadt Nürnberg gehörende Memorium Nürnberger Prozesse. Das Museum informiert am historischen Ort über die Nürnberger Prozesse, die Nachfolgeprozesse (1946-1949) und deren Auswirkungen auf das Völkerstrafrecht.

Erneuerung des Bildungszentrums 

Das Dokumentationszentrum hatte im Jahr vor Corona 311.000 Besucherinnen und Besucher. Damit sei das 2001 eröffnete Haus räumlich und logistisch an seine Grenzen gekommen, teilte die Stadt mit. Die Dauerausstellung werde nun nach 20 Jahren aktualisiert. Seit 2021 wird das Dokumentationszentrum umgebaut und erweitert und soll im Jahr 2025 wiedereröffnet werden.

Zwischen 1933 und 1938 fanden auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg Propagandaveranstaltungen der Nationalsozialisten mit bis zu einer Million Menschen statt. Während des Kriegs waren auf dem Areal Lager für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Tausende kamen dort ums Leben.

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