Weniger "Ja" im Corona-Jahr: Knapp elf Prozent weniger Hochzeiten als im Vorjahr haben 2020 in Bayern stattgefunden. Insgesamt hätten sich in bayerischen Standesämtern 61.138 Paare das Ja-Wort gegeben und damit 10,7 Prozent weniger als 2019 (68.501 Trauungen), teilte das Statistische Landesamt in Fürth mit. Es sei die niedrigste Zahl an Eheschließungen seit 2013 gewesen, als lediglich 59.623 Paare heirateten.

Die meisten Hochzeiten fanden am Schnapszahltag im Oktober statt

Der Tagesrekord im Corona-Jahr lag bei 1.955 Trauungen am "Schnapszahltag" 10.10.2020. Männer heirateten durchschnittlich im Alter von 38,1 Jahren und Frauen von 35,3 Jahren. Insgesamt 1.260 Eheschließungen fanden zwischen Partnern gleichen Geschlechts statt - in 645 Fällen gingen zwei Frauen und in 615 Fällen zwei Männer den Bund fürs Leben ein. Damit hatten gleichgeschlechtliche Hochzeiten einen Anteil von gut zwei Prozent an der Gesamtzahl neuer Ehen.

Dass es 2020 vergleichsweise wenige Eheschließungen gab, sei "maßgeblich" auf die Corona-Pandemie und die Eindämmungsmaßnahmen zurückzuführen, so das Statistikamt. Entsprechend sei die Zahl der Trauungen in allen Regierungsbezirken zurückgegangen: am schwächsten in Unterfranken (minus 8,5 Prozent), am stärksten in Oberbayern und Niederbayern (minus 11,8 Prozent).

Besonders am Anfang der Pandemie starker Rückgang

Insbesondere zu Beginn der Pandemie hätten viele Paare auf eine Hochzeit verzichtet. So fanden im April - der komplett in den ersten Lockdown fiel - fast 42 Prozent weniger Trauungen statt als durchschnittlich im April von 2016 bis 2019, im Mai waren es noch 33 Prozent weniger. Im Oktober fanden dafür 22 Prozent mehr Trauungen statt als in den Vorjahren - die Statistiker vermuten "Nachholeffekte". Der beliebteste Heiratsmonat jedoch sei mit genau 8.000 Eheschließungen im August erneut in den Sommer gefallen.

Die allermeisten Ehen wurden mit mehr als 85 Prozent zwischen deutschen Staatsangehörigen geschlossen. Bei knapp zwölf Prozent hatte ein Partner einen ausländischen Pass, bei gut drei Prozent der Ehen waren beide Partner ausländische Staatsangehörige.