Der klassische Sonntagsgottesdienst hat zwar auch bei den Evangelischen in Schweinfurt nicht völlig ausgedient - er wird in Zukunft aber nicht mehr in bis zu zehn Orten zeitgleich gefeiert werden. Ab sofort gibt es dort eine sogenannte "Gottesdienstlandschaft", wie das Dekanat Schweinfurt mitteilte.

Neben den klassischen Sonntagsgottesdiensten, die immer noch "den breitesten Raum" einnehmen, wird der Fokus jetzt auch auf besondere inhaltliche Formate zu anderen Tages- und Wochenzeiten gelegt.

Das Konzept sei "bisher einmalig in ganz Bayern", sagt Pfarrer Christoph Hechtel, der Gottesdienstberater am Gottesdienstinstitut der bayerischen evangelischen Landeskirche in Nürnberg ist. Er hat die Schweinfurter über mehrere Jahre bei der Entwicklung des "Schweinfurter Modells" beraten und begleitet. Auslöser für die Überlegungen sei schon vor der Corona-Pandemie gewesen, dass man in Zukunft mit weniger Pfarrpersonen auskommen müsse. In sieben Innenstadtgemeinden sonntags um 10 Uhr parallel Gottesdienste zu feiern, sei nicht mehr möglich.

Neue Gottesdienst-Formate 

Die neuen Formate sind in Rubriken aufgeteilt wie "Samstagabend" und "für Frühaufsteher" oder auch "für Familien". Trotz des sinkenden Personalbestands soll durch das neue Konzept die Vielfalt gestärkt werden - auch, indem vorhandene Angebote besser bekannt gemacht werden, sagt Dekan Oliver Bruckmann.

Es sei vielen nicht klar, dass der Samstagabendgottesdienst im Leopoldina-Krankenhaus auch externen, gesunden Gästen offenstehe - oder dass mittwochs in der Dreieinigkeitskirche immer ein Friedensgebet stattfinde.

Bruckmann hofft, dass "die Vielfalt in Schweinfurt als Bereicherung empfunden wird und von den neuen Wahlmöglichkeiten reichlich Gebrauch gemacht wird".

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