Heiß ist es nicht nur in Deutschland, sondern auch im Lieblingsurlaubsland vieler Deutscher: Italien. Vergangene Woche zeigte das Thermometer in der Region Kalabrien über 25 Grad Celsius. Ein italienischer Pfarrer kam daher auf die Idee, den Gottesdienst am Strand abzuhalten. 

Dabei stand er nur mit einer Badehose bekleidet im Wasser, als Altar diente ihm eine Luftmatratze. Ein Video davon ging schnell viral – es zeigt den Priester bei der Eucharistie, ein Messdiener hält die Luftmatratze fest, ebenfalls in Badehose. 

"Warum nicht ein Gottesdienst im Wasser?"

Die Idee, die Messe auf dem Meer zu feiern, kam Mattia Bernasconi, so heißt der katholische Priester, zum Abschluss eines christlichen Jugendcamps in Capo Colonna.  Er habe zunächst daran gedacht, es im Kiefernwald eines Campingplatzes zu feiern, aber der Platz sei bereits besetzt gewesen." Es war sehr heiß", zitiert Radio Lombardia den Pfarrer:

"Also sagten wir uns: Warum nicht eine Messe im Wasser? Eine Familie hörte uns und stellte ihre Luftmatratze zur Verfügung, die wir in einen Altar verwandelt haben."

Eigentlich eine schöne Idee, könnte man meinen. Doch in Italien versteht man da offenbar keinen Spaß – jedenfalls nicht alle. Neben Lob gab es auch viel Kritik in den sozialen Medien für die Aktion von Bernasconi. 

Pfarrer entschuldigt sich in offenem Brief

Mittlerweile hat sich der Pfarrer in einem offenen Brief entschuldigt. Dieser ist auf der Seite seiner Gemeinde in Mailand zu lesen. Dort heißt es unter anderem: 

"Es war absolut nicht meine Absicht, die Eucharistie zu trivialisieren oder sie für andere Botschaften jeglicher Art zu verwenden."

Es sei einfach ein Gottesdienst am Ende einer Woche mit den Jugendlichen gewesen, mit denen er gearbeitet und gefeiert habe. In diesem Kontext sei er davon ausgegangen, dass die Heiligkeit des Sakraments auch in der Einfachheit der Mittel (Badehose, Luftmatratze) gewahrt werde.

Er betont aber auch, das sei naiv von ihm gewesen.

"Die Symbole sind stark, das ist wahr, und sie sprechen, manchmal auf eine andere Weise, als wir es uns wünschen."

Pfarrer könnte zu Geldstrafe verurteilt werden

Inzwischen interessiert sich auch die italienische Staatsanwaltschaft für den Vorfall. Sie hat Bernasconi wegen "Verunglimpfung einer Religionsgemeinschaft" angeklagt. Dem Pfarrer drohen bis zu 6.000 Euro Geldstrafe. 

Die Initiative des Staatsanwalts Giuseppe Capoccia geht angeblich auf die Analyse von Artikeln und Fotos zurück, die in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden.