Beim 36. Internationalen DOK.fest München 2021 ging der Hauptpreis "VIKTOR Main Competition DOK.international" an den Dokumentarfilm "Anny". Der Film der tschechischen Autorin und Regisseurin Helena Trestíková erzählt von der Sexarbeiterin Anny, die im postsowjetischen Prag auf der täglichen Suche nach Glück ist.

Anny ist 46, als sie nach ihrer Scheidung beschließt, ihren Lebensunterhalt als Prostituierte auf der Perlová-Straße in Prag aufzubessern. Daneben spielt sie Theater, putzt Toiletten und setzt sich für die Sicherheit der Sexarbeiterinnen ein. "Letztlich geht es immer um eines: irgendwie durchkommen", schreibt die Jury über die Dokumentation aus Videoaufnahmen aus der Zeit zwischen 1996 und 2012.

Der Preis wurde vom Bayerischen Rundfunk zusammen mit Story House Productions, einem Unternehmen der Bavaria Film Gruppe, gestiftet. Überreicht wurde er am Sonntagabend. Helena Trestíková studierte an der Prager Filmhochschule FAMU und realisierte bis heute mehr als 50 Filme. Das DOK.fest München stellt in diesem Jahr im Rahmen seiner Hommage neun Filme der Grande Dame des tschechischen Dokumentarfilms vor.

DOK.fest München

Das Festival bringt 131 Filme aus 43 Ländern zu den Zuschauer.innen nach Hause auf die digitale Leinwand. Insgesamt werden beim DOK.fest München 2021 @home 90 Premieren präsentiert und 16 Preise mit einem Gesamtwert von 64.000 Euro verliehen.

Reihe zum Thema Empowerment:

Die Themenreihe DOK.focus Empowerment begleitet Empowerment-Bewegungen auf der ganzen Welt im Kampf um soziale Gerechtigkeit. Wir erleben Feminist.innen, LGBTQIA* Activists, Klimaschützer.innen, Journalist.innen und Bürgerrechtler.innen. Sechs Filme – ein Aufruf: Empowert euch!

Reihe zur Geschichte der DEFA

Die Retrospektive zur Deutschen Film AG, kurz DEFA, bietet mit sechs Dokumentarfilmen einen tiefen Einblick in das Leben in der DDR und zeigt dabei die Suche der Autor.innen nach Freiräumen in einer von Konformität geprägten Umwelt. Der letzte Film der staatseigenen Filmbetriebe der DDR wurde vor über 30 Jahren gedreht. Doch die Werke – darunter allein 10.000 dokumentarische Beiträge – leben bis heute weiter und wollen immer wieder neu interpretiert werden.

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