Das evangelische Dekanat Forchheim bekommt vorerst nur einen vertretungsweisen Dekan: Für längstens drei Jahre soll Pfarrer Enno Weidt diese Führungsfunktion übernehmen, teilte das Büro der Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner am Dienstag mit.

Der 58-Jährige ist geschäftsführender Pfarrer der Forchheimer Kirchengemeinde St. Johannis und in seiner Funktion als Vertrauenspfarrer des Pfarrkapitels (Senior) bereits Stellvertreter von Dekan Günther Werner, der zum 1. Dezember in den Ruhestand tritt.

Veränderungen der aktuellen Landesstellenplanung sollen überdacht werden

Hintergrund für diese Lösung ist, dass die Gremien des Dekanats durch diesen Aufschub die nötige Zeit bekommen sollen, die Veränderungen der aktuellen Landesstellenplanung sowie andere Strukturfragen zu durchdenken.

Der Landesstellenplan, der von der Landessynode im Frühjahr beschlossen wurde, führt zu einem Rückgang der Pfarrstellen auch im Dekanat Forchheim. Deswegen suchen der Dekanatsausschuss und die Kirchenvorstände nach guten Formen der Zusammenarbeit zwischen den Kirchengemeinden in der Region.

Forchheimer Kirchengemeinde darf eine halbe Pfarrstelle besetzten

Die Leitungsaufgabe des Forchheimer Dekans hat den Umfang einer halben Pfarrstelle. Daneben hat der Dekan bisher auf einer halben Stelle Dienst als Pfarrer in der Kirchengemeinde Muggendorf, wo auch Sitz des Dekanatsbüros war und bleibt.

Weidt vertritt nun die Dekansstelle im Umfang einer halben Stelle, wohnt aber weiterhin in Forchheim und bleibt auch Pfarrer an St. Johannis. Als Kompensation für den Wegfall der halben Stelle wegen Weidts neuen Aufgaben darf die Forchheimer Kirchengemeinde eine halbe Pfarrstelle befristet besetzen.

Regionalbischöfin Greiner ist froh über die Lösung

Regionalbischöfin Greiner ist froh, dass der Weg nun klar ist, den die Kirchenvorstände von Muggendorf und St. Johannis wie auch der Dekanatsausschuss in die Zukunft gehen können. Sie sei dankbar, dass Weidt dafür zur Verfügung steht: "Er ist eine bewährte, umsichtige Leitungspersönlichkeit."

Das Wahlgremium, das aus dem Dekanatsausschuss und dem Muggendorfer Kirchenvorstand besteht, hatte diese Lösung nach mehreren Sitzungen am 21. Juni beschlossen. Im Dekanat Forchheim leben rund 14.900 Evangelische in 13 Kirchengemeinden.