1. Gebote als Rahmen für Freiheit

Gleich im ersten Satz des Abschnitts über die Zehn Gebote steht die Selbstvorstellung Gottes: "Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus." Diese Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei endet nicht damit, dass die Israeliten in der Wüste sitzen bleiben. Die Perspektive ist das Leben im verheißenen und gelobten Land. Die Zehn Gebote braucht es als Handlungsrahmen für die Frage:

Wie gestalten wir jetzt die Freiheit, die wir neu gewonnen haben?

Die Befreiung aus der Sklaverei ist eine Befreiung für den Dienst an Gott. Und zugleich geht es um die Rechte der Mitmenschen. Die Israeliten kommen aus der Sklaverei, daran sollen sie sich erinnern. Die biblische Überlieferung sieht den Menschen realistisch: Eine der ersten Geschichten erzählt vom Brudermord des Kain. Um die geschenkte Freiheit zu bewahren und sich nicht wieder gegenseitig zu unterdrücken, brauchen die Menschen offensichtlich "Anweisungen" oder "Leitplanken". Das 5. Buch Mose, auch Deuteronomium genannt, macht darüber hinaus deutlich, dass es gerade um den Schutz der Schwachen gehen muss. Das sind im Alten Testament zum Beispiel die Witwen und Waisen, die Armen und die Fremden. Und es hat insgesamt eine geschwisterliche und damit sehr soziale Sicht auf die Gesellschaft.

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