Die Präsidentin der Diakonie Bayern, Sabine Weingärtner, ist zufrieden mit den Ergebnissen der Tarifverhandlungen für die bayerische Diakonie.

Die Mitarbeitenden erhielten einen Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro und eine Tarifsteigerung, sagte sie am Donnerstag und fügte hinzu, "die Gesellschaft gewinnt durch Mitarbeitende in sozialen Einrichtungen, die weiterhin konkurrenzfähig bezahlt werden."

Tarifverhandlungen für die Diakonie

Die rund 100.000 Beschäftigten der Diakonie in Bayern erhalten einen Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro. Die Sonderzahlung werde 2024 steuerfrei ausbezahlt, teilte Joachim Laupenmühlen, der Verhandlungsführer der Arbeitnehmerseite in der Arbeitsrechtlichen Kommission (ARK), am Donnerstag in Nürnberg mit.

Damit bekommen Mitarbeitende der Diakonie das, was für den Öffentlichen Dienst bereits im April beschlossen wurde. Die Gehälter bei der Diakonie steigen um 5,5 Prozent. Im Januar 2023 waren sie bereits um 3,5 Prozent angehoben worden.

Mit allen Zusatzzahlungen, Tariferhöhungen und Umgruppierungen betrage die Gehaltssteigerung über 10 Prozent, zeigte sich Laupenmühlen mit dem Erreichten zufrieden.

In etlichen Sondersitzungen sei man zu einem schnellen Ergebnis gekommen.

Die neue Gehaltserhöhung wird laut Laupenmühlen in zwei Stufen vollzogen: In den Entgeltgruppen E4 bis E14 wird der Sockelbetrag um 200 Euro zum 1. Dezember 2024 angehoben und die Gehälter steigen um 5,5, Prozent, mindestens aber um 340 Euro. In den Entgeltgruppen E1 bis E3 werden die Gehälter bereits am 1. Juli 2024 um einen Sockelbetrag in Höhe von 50 Euro angehoben und ebenfalls um 5,5 Prozent gesteigert.

Arbeitgeber mit "Bauchschmerzen"

Mit leichten Bauchschmerzen gehen aus den Verhandlungen die Arbeitgeber hinaus, räumte Verhandlungsführerin Evelyn Henseleit ein. "Es ist schon ein Riesenpaket, das die Dienstgeber jetzt leisten müssen, aber wir stehen auf dem Markt auch im Wettbewerb um die Mitarbeiter", sagte sie. Damit es nicht zu Insolvenzen komme, werde der Inflationsausgleich 2024 als Sonderzahlung zu einmal 1.800 Euro und weiteren Tranchen von jeweils 150 Euro bezahlt, erläuterte Henseleit.

Einen Vorteil des Tarifabschlusses zum jetzigen Zeitpunkt sieht Mitverhandler Matthias Heidler darin, mit diesem Ergebnis nun frühzeitig Finanzierungsverhandlungen mit den Kostenträgern aufnehmen zu können.

"Damit erhöhen wir die Chancen, dass wir unsere Angebote refinanziert bekommen".

Er könne nicht vorhersagen, ob nicht doch Einrichtungen in die Insolvenz gehen müssten. "Etwa bei Beratungsstellen wird es spannend, was die Gesellschaft sich noch leisten will", sagte Heidler.

Diakonie zeigt sich zufrieden

Diakonie-Präsidentin Weingärtner verwies ebenfalls auf zukünftige Kostenverhandlungen, bei denen beispielsweise in den Pflegesatzverhandlungen die Refinanzierung der Tarifsteigerungen durchgesetzt werden müsse.

Eine angemessene Bezahlung sei ein Baustein, um den bereits bestehenden Personalnotstand zu bewältigen.

"Davor könnten sich auch die Kostenträger nicht verschließen - zumal nicht zuletzt die Politik immer wieder eine gute Bezahlung für soziale Berufe anmahnt", sagte Weingärtner.

Das ist die Arbeitsrechtliche Kommission

Die Tarifabschlüsse für die Diakonie und die Kirche kommen auf dem sogenannten "Dritten Weg" zustande. Über Löhne und Gehälter entscheidet die mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern paritätisch besetzte 16-köpfige Arbeitsrechtliche Kommission als oberstes Tarifgremium. Die Beschlüsse der ARK sind verbindlich.

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