In der Nacht zum 25. August 2021 wurde die fast 100 Jahre alte evangelische Christuskirche in Utting durch einen Brand vollständig zerstört. Wenn alles nach Plan verläuft, soll in diesem Jahr mit dem Neubau begonnen werden. Und dann gehört Jörg Hoffmann zu den wenigen Menschen, die von sich sagen können, sie haben am Bau einer neuen evangelischen Kirche in Bayern mitgewirkt.

Hoffmann ist Kirchenvorstand in der evangelischen Kirchengemeinde Ammersee-West und bemüht sich etwa darum, Spenden für den Neubau zu sammeln, finanzielle Fragen zu klären und die aufwändigen Planungen voranzutreiben, die mit einem solchen Neubau verbunden sind. So übernimmt die Versicherung zwar einen beträchtlichen Teil der Summe für den Wiederaufbau. Doch übersteigen die Kosten für den Neubau bei weitem die Versicherungsleistung. So muss die Gemeinde für den Rohbau rund 1.000.000 EUR selbst stemmen, hinzu kommt die Innenausstattung und vor allem auch die neue Orgel, die der Gemeinde sehr wichtig ist. 

"Als Kirchenvorstand bin ich Bindeglied zwischen der Kirchengemeinde und den Hauptamtlichen", erklärt Hoffmann. An seinem Amt schätzt er, dass es so viele verschiedene Bereiche gibt, in die man sich einbringen kann. Ob Chor, Gottesdienst, Gemeindeleben, soziale Dienste oder Jugend, in einer so großen und weit verzweigten Gemeinde gebe es viele Möglichkeiten.

Als Kirchenvorstand eine Kirche bauen

Besonders gefällt ihm, dass in der Gemeinde vor allem Jugendliche gefördert werden. Nach ihrer Konfirmation werden sie ein Jahr lang als Trainees ausgebildet und übernehmen danach als Mentoren Verantwortung in der Konfirmandenarbeit und bei Jugendfreizeiten.

"Das ist ein wichtiger Baustein für das eigene Leben, nicht nur im religiösen Sinne, sondern auch für die Lebenserfahrung und für die Berufserfahrung, weil sie eine abgeschlossene Ausbildung mit Zertifikat bekommen", so Hoffmann. 

Er selbst sei zur evangelischen Kirche gekommen, weil er neben der Arbeit einen Platz suchte jenseits seines Berufes: "Die Kirche ist für mich ein Ort, wo ich Ansprechpartner finde und über Themen reden kann, ohne dass gleich polarisiert wird. Man bekommt gute Rückmeldungen und wird nicht gleich stigmatisiert. Und das ist schön", findet Hoffmann.

Auch die konkrete Lebenshilfe schätzt er. Als sich seine damals 12-jährige Nichte aus Neuseeland in der Kirchengemeinde Ihrer Familie in Landsberg habe taufen lassen wollen, habe sie dort mitgeteilt bekommen, dass das nicht möglich sei. Daraufhin habe er in der Gemeinde nachgefragt – und die Pfarramtsleitung habe keine Sekunde gezögert. "Wir konnten sie sogar in der Osternacht taufen – das war ein wunderschönes Erlebnis", erzählt Hoffmann.

Für die Kirchenvorstandswahl, die in diesem Oktober stattfindet, wünscht er sich auch Nachwuchs aus den jüngeren Semestern.

Er findet: "Als Kirchenvorstand sollte man sich bewerben, wann immer man Interesse hat, die Gemeinde weiterzuentwickeln, sich mit eigene Ideen einzubringen – oder wenn man unzufrieden ist und Dinge anders machen möchte. Denn dann sitzt man mit am Tisch und kann sich engagieren".
 

Die Kirchengemeinde in Utting ist für den Neubau auf Spenden angewiesen.
Das ist das Spendenkonto:
IBAN DE66 7005 2060 0000 1055 69,
BIC BYLADEM1LLD,
Betreff "Erhalt Christuskirche".

Alle Spenden sind steuerlich absetzbar.

Kirchenvorstandswahlen 2024 in Bayern

Wer sich ehrenamtlich in der evangelischen Kirche engagieren will, sollte sich zum Kirchenvorstand wählen lassen. In unserem Dossier "Kirchenvorstand" erklären wir, was der Kirchenvorstand einer Gemeinde macht. Und wir informieren über die Kirchenvorstandswahlen 2024.

Hier geht es zum Newsticker  "Kirchenvorstandswahlen 2024"

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Aktionstag Kirchenvorstandswahlen 2024

Wer sich für das Amt des Kirchenvorstands interessiert, kann in den Kirchenkreisen zu Aktionstagen kommen. Hier sind alle Termine:

Fragen? Gerne eine Mail schreiben an: redaktion@sonntagsblatt.de

Die Informationsseite der bayerischen Landeskirche zu den Kirchenvorstandwahlen findet Ihr unter diesem Link.

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