Herr Bauer, die Bischofswahl der Landessynode erfolgt zum ersten Mal digital. Was ist dafür nötig?

Michael Bauer: Wir haben für die Wahl einen Dienstleister beauftragt, der digitale Wahlen auch bei Parteitagen und ähnlichen Anlässen organisiert. Alle Synodale bekommen ein kleines Tablet mit persönlichem Zugangscode; nur sie können mit ihrem Gerät abstimmen. Das System ermittelt die Stimmverteilung direkt nach dem Wahlgang. Das Ergebnis wird aber erst dem Präsidium angezeigt. Einer der Vizepräsidenten gibt das Ergebnis dann bekannt, bevor es für alle sichtbar erscheint.

"Digital geht es auf jeden Fall schneller!"

Wahltage können lang sein - erhoffen Sie sich durch das digitale Verfahren einen Zeitgewinn?

Früher haben wir jeden einzelnen Synodalen aufgerufen, den Stimmzettel ausgehändigt, dann hat die Person in einer Kabine gewählt und den Stimmzettel eingeworfen, dann kam die nächste - und das pro Wahlgang 108 Mal. Digital geht es auf jeden Fall schneller! Aber wie lang der Wahltag dauert, hängt auch davon ab, wie viele Auszeiten die drei Arbeitskreise beantragen. Außerdem soll es mehr liturgische Einheiten zwischen den Wahlgängen geben.

"Ich bin da relativ entspannt."

Technik ist ja manchmal pannenanfällig - sind Sie nervös, ob alles klappt?

Ich mache mir keine Sorgen. Das System ist ja erprobt und der Dienstleister hängt nicht am öffentlichen WLAN, sondern nutzt sein eigenes Netzwerk. Das ist alles abgeschottet. Ich bin da relativ entspannt.

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