Seit 2013 fördert die Landeskirche Projekte zur Katastrophenhilfe in Afrika mit 1,4 Millionen Euro und im Nahen Osten mit 8 Millionen Euro. In Projekte zur Fluchtursachen-Bekämpfung wurden seit 2013 in afrikanischen Ländern 468.000 Euro investiert, im Nahen Osten 785.000 Euro. In diesem Jahr stehen hierfür weitere 2,4 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Kirche engagiere sich nachhaltig dafür, dass von Krieg, Bürgerkrieg, Hunger oder Naturkatastrophen betroffene Menschen

"Hilfe bekommen in ihrer Region und möglichst rasch wieder eine eigene Existenz aufbauen können",

sagt Oberkirchenrat Michael Martin. Oft machten kleine Geldsummen schon einen großen Unterschied für die Menschen vor Ort.

Das jüngste Beispiel für solche Projekte ist der Wiederaufbau in Mosambik, wo ein Wirbelsturm im März 350.000 Menschen in existenzielle Not stürzte. Die bayerische Landeskirche hilft mit, dass die 53.000 kleinen Landwirtschaftsbetriebe wieder auf die Beine kommen - durch den Kauf von Samen und Geräten. Zudem werden Schulen wiederaufgebaut.

In Liberia unterstützt die Landeskirche den Grundschulunterricht auf dem Land, für den die Lutheran Church Lehrpläne und Unterrichtsmaterialien entwickeln will. Zudem finanziert die Kirche dort 180 Menschen eine landwirtschaftliche Grundausbildung, bei der sie unter anderem Brunnenbau lernen. Im Kongo investiert sie in ein Projekt der dortigen Evangelisch-Lutherischen Kirche, die Selbsthilfegruppen für Frauen ins Leben gerufen hat. Diese sollen dazu beitragen, dass arme Familien ihre Bedürfnisse selbst bewältigen können, auch bei Ernteausfall oder Krankheit.

In Tansania hilft die Landeskirche finanziell beim Neubau des Operationsgebäudes des Krankenhauses in Ilembula. Zudem gab sie nach der Massenflucht 2015 aus Burundi Geld für ein Flüchtlingscamp, dank dem der Ausbruch einer Cholera-Epidemie verhindert werden konnte. Ebenso unterstützte sie in Kenia den Aufbau eines Flüchtlingslagers für Geflüchtete aus dem Südsudan, von denen fast 70 Prozent Kinder waren.

Im Irak fördert die Landeskirche junge christliche Paare, die heiraten wollen und aufgrund des IS-Terrors in prekären Verhältnissen leben. Ihnen wird ermöglicht, eine Hochzeitsfeier auszurichten und eine Grundausstattung zu kaufen. Dies soll sie ermutigen, ihre Zukunft im Heimatland zu planen.

Mit mehreren hunderttausend Euro unterstützt die Landeskirche im Irak die Renovierung von rund 70 Häusern, die in der Ninive-Ebene bei Mossul stark beschädigt wurden. Die überwiegend christlichen Bewohner dort werden durch Mikrokredite gefördert. Zudem plant sie, im Nahla-Tal im Kurdischen Autonomiegebiet sieben christliche und ein muslimisches Dorf zu fördern, um jungen Menschen dort eine Zukunft zu ermöglichen.