Die Auflagen der kirchlichen Wochenzeitungen sinken, die Onlinemagazine können sich kaum monetarisieren, und dann sinken auch noch die Mitgliedszahlen der evangelischen Kirche: Kein Zweifel, die evangelische Publizistik befindet sich in schwierigen Fahrwassern.

Eine Tagung in der Evangelischen Akademie Tutzing geht der Frage nach, wie sich die evangelische Publizistik verändert. Denn die Tektonik der Branche verändert sich massiv: Parallel zu den sinkenden Kirchenmitgliedszahlen haben auch Kirchengebietszeitungen und Magazine mit Auflagen- und Resonanzverlusten zu kämpfen. Mehrere Titel sind bereits eingestellt oder werden in andere Formate überführt, zuletzt zum 1.1. 2024 die Evangelische Sonntagszeitung in Hessen und Nassau und der Evangelische Kirchenbote der Pfalz.

Seit Jahren bedeutet die zunehmende Digitalisierung für die kirchlichen Verlage Chance und Herausforderung zugleich, die in Zeiten knapper Finanzierung und fortschreitenden Traditionsabbruches zunehmend pressiert. Seit dem letzten Publizistischen Gesamtkonzept der EKD (Mandat und Markt, 1997) ist ein gutes Vierteljahrhundert vergangen, und es stellt sich die Frage: Welche Zukunftsperspektive hat kirchliche Publizistik?

Die Tagung in Tutzing versteht sich als "Begegnungstagung" von Medienschaffenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sowie Kirchenleitenden. Das Programm verantworten Pfarrer Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing, sowie Reinhard Mawick, Chefredakteur und Geschäftsführer zeitzeichen, Berlin und Professor Dr. Roland Rosenstock, Universität Greifswald. 

Hier geht es zur Anmeldung bei der Evangelischen Akademie Tutzing.

Programm

Mittwoch, 28. Februar 2024

  • 14.45 Uhr - Begrüßung & Einführung - Akademiedirektor Pfr. Udo Hahn und Reinhard Mawick
  • 15.00 Uhr - Die evangelische Publizistik seit 1945Prof. Dr. Roland Rosenstock
  • 16.00 Uhr - Was ist/bedeutet (für mich) "evangelische Publizistik"? Workshops
  • 17.00 Uhr -Der Wahrheitsdiskurs in seiner Bedeutung für die journalistische Arbeit. Christliche Publizistik als Modell Christine Ulrich
  • 18.00 Uhr - Abendessen
  • 19.30 Uhr - Kirche und Medien – Das Evangelium der Freiheit Prof. Dr. Ulrich Körtner
  • 21.00 Uhr - Begegnungen und Gespräche in den Salons

Donnerstag, 29. Februar 2024

  • 07.45 Uhr - Morgenandacht in der Schlosskapelle
  • 08.00 Uhr - Frühstück
  • 09.00 Uhr - Umbau eines Medienhauses – Ein Werkstattbericht Dr. Roland Gertz
  • 10.15 Uhr - Von chrismon bis zum Wort zum Sonntag – zwischen Journalismus und Verkündigung Ursula Ott, Dr. Stefanie Schardien
  • 11.00 Uhr -Kaffeepause
  • 11.30 Uhr - die Evangelische Kirche in Deutschland und die evangelische Publizistik Dr. Hans Ulrich Anke
  • 12.30 Uhr - Mittagessen
  • 14.30 Uhr - Journalismus auf evangelischPodiumsgespräch mit: Karsten Frerichs, Dennis Pfeifer und Willi Wild
  • 16.00 Uhr - Kaffee, Tee & Kuchen
  • 16.30 Uhr - Religion in der Öffentlichkeit – Digitalisierung als Herausforderung der evangelischen Publizistik Prof. Dr. Kristin Merle
  • 17.45 Uhr -  Digitalisierung eines Medienhauses – Ein Werkstattbericht Dr. Rieke C. Harmsen
  • 19.00 Uhr -  Empfang

Freitag, 01. März 2024

  • 07.45 Uhr - Morgenandacht in der Schlosskapelle
  • 08.00 Uhr - Frühstück
  • 09.00 Uhr - Evangelische Kirche und Medien – eine Vision Prof. Dr. Florian Höhne
  • 10.15 Uhr - Kaffeepause
  • 10.45 Uhr - Evangelische Publizistik - wohin? Podiumsdiskussion mit:  Dr. Roland Gertz, Philipp Greifenstein, Ariadne Klingbeil und Prof. Dr. Roland Rosenstock

Moderation: Reinhard Mawick

  • 12.15 Uhr - Fazit & Ausblick
  • 12.30 Uhr - Abschluss der Tagung mit dem Mittagessen

 

Evangelische Publizistik - wohin?

Geschichte, Beispiele und Zukunft kirchlicher Medienarbeit
  • Herausgeber: Reinhard Mawick, Willi Wild
  • Wartburg Verlag GmbH, 02/2024
  • Einband: Flexibler Einband
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-13: 9783861605959
  • Bestellnummer: 11677811
  • Umfang: 224 Seiten
  • Erscheinungstermin: 23.2.2024


Die Kirche hat einen öffentlichen Anspruch. Auch im heutigen Deutschland, in dem weniger als die Hälfte der Bevölkerung noch einer Kirche angehört. In einer Gesellschaft, die durchdrungen ist von einer noch nie dagewesenen medialen Vielfalt. Welche Perspektiven hat die evangelische Publizistik unter diesen Bedingungen? Wie kann die christliche Botschaft und das kirchliche Handeln außerhalb der Kirchenmauern wahrgenommen werden? Und für wen und warum ist das eigentlich wichtig - außer für die Kirche selbst? Der 100. Geburtstag der mitteldeutschen Kirchenzeitung Glaube&Heimat ist der Anlass, den Blick weit über Mitteldeutschland hinaus schweifen zu lassen und vor dem Hintergrund einer langen Tradition der evangelischen Publizistik nach ihrer Zukunft zu fragen.

 

Das Buch bei Buch7 bestellen -
 

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden