1. Tobias Rüther: Herrndorf 

Wolfgang Herrndorf (1965-2013) war ursprünglich Maler, Karikaturist. Als sich sein künstlerisches Schaffen immer mehr dem Schreiben zuneigt, bekommt er die Diagnose eines unheilbaren Krebses. Mit dem Roman Tschick (gar nicht nur für Jugendliche) ringt er dem Sterben ein überaus lebensfrohes Buch ab. Sehr spannende Biografie, die auch ein Stück Zeitgeschichte ist. 

Die Biografie kostet 25 Euro und hat 384 Seiten und kann unter diesem Link bestellt werden. 

2. Michael Köhlmeier: Frankie 

Ein Junge in der Pubertät, der mit seiner Mutter friedlich zusammenlebt und plötzlich seinem, lange Jahre inhaftierten Großvater gegenübersteht. Ein Adoleszenzroman mit vielen offenen Fragen, die man beim Lesen selbst zu füllen hat. Was prägt den Jungen am Übergang zum Erwachsenensein mehr: die Mutter oder der gewalttätige Großvater? Was hat uns geprägt? Mit viel Interpretationsfreiraum! Gutes Geschenk für Jugendliche und Eltern! 

Der Roman kostet 24 Euro und hat 206 Seiten und kann unter diesem Link bestellt werden. 

3. Robert Seethaler: Das Café ohne Namen 

Ein melancholisches Buch, das im Wien der 1960er-Jahre spielt. Ein Hilfsarbeiter wagt die Eröffnung eines Cafés. Das wird zum Sammelpunkt für Gestrandete der Gesellschaft mit ihren Geschichten und Sehnsüchten. Teils morbide wie der Wiener Zentralfriedhof, teils sprachlich anmutig wie Gedichte von Rilke. Mit einer leisen rührenden Beziehung des Cafébetreibers zu seiner alten Vermieterin.

Der Roman kostet 24 Euro und hat 284 Seiten. 

4. Kai Diekmann: Ich war BILD. Ein Leben zwischen Schlagzeilen, Staatsaffären und Skandalen

Reich bebilderte Autobiografie des langjährigen BILD-Chefredakteurs. Natürlich eitel. Natürlich angeberisch. Natürlich selbstverliebt. Und trotzdem lesenswert! Schreiben kann er ja. Lebendige Zeitgeschichte, Kapitel u.a. über Christian Wulff, Wallraff, Merkel, Schröder, Putin mit Blick hinter die Kulissen. Für politisch Interessierte, auch mit einigen Überraschungen (z.B. Flüchtlingserfahrungen)

Die Autobiografie kostet 34 Euro und hat 554 Seiten und kann unter folgendem Link gekauft werden.

5. Arno Geiger: Das glückliche Geheimnis

Der erfolgreiche Autor Arno Geiger hat jahrzehntelang im Müll gelebt. Zeitweise jedenfalls. Konkret in Altpapiertonnen. Dort hat er gesucht, was andere wegwerfen: kostbare und seltene Bücher sowie Briefwechsel. Was er findet, sind wahre Schätze. Dazu Reflexionen über das Wegwerfen als Kulturtechnik, über den lebensverlängernden Wert des Lesens, über gemeinsame Geheimnisse zur Förderung von Paarbeziehungen – höchst lesenswert und anregend!

Das Buch kostet 25 Euro und hat 238 Seiten und kann unter folgendem Link gekauft werden.

6. Helga Schubert: Der heutige Tag. Ein Stundenbuch der Liebe

Nach 50 gemeinsamen Jahren wird ihr Mann dement. Eindrücklich beschreibt Schubert von ihrem Ringen, wie sie mit ihm umgehen soll. Was ist mit der Liebe in der "Heiligen Zone", in die uns Demenzkranke einladen? Mit Lebensweisheiten, die weit über den konkreten Anlass hinausgehen. Nach jahrzehntelanger Pause meldet sich Helga Schubert seit 2020 beeindruckend als Schriftstellerin zurück.

Das Buch kostet 24 Euro und hat 268 Seiten und kann unter folgendem Link gekauft werden.

7. Jochen Gutsch/Maxim Leo: Frankie

Geschrieben von einer Katze. Na ja, fast. Die Welt jedenfalls aus Sicht einer Katze. Frankie, der Kater, trifft auf einen lebensmüden Mann. Gemeinsam bestreiten sie das Leben. Durch die unkomplizierte und direkte Sichtweise des Katers auf die Probleme des Lebens bekommt der Mann wieder Lebensmut. Zeigt, wie Menschen von Tieren sehr viel lernen können! Mal ein heiterer Zugang zum schweren Thema Depression!

Das Buch kostet 22 Euro und hat 188 Seiten und kann unter folgendem Link gekauft werden.

8. David Safier: Solange wir leben

Berührender autobiografischer Roman des Miss-Merkel-Autors über seine Eltern. Er, Joschi, Jude, entflieht dem Holocaust und schlägt sich als Seemann durch. In Bremen lernt er die deutsche, 21 Jahre jüngere Kaufhausangestellte Waltraut kennen. Sie verlieben sich. Kann das gut gehen? Mit vielen Hindernissen scheinbar ja! Denn sonst hätte David Safier nicht dieses wunderbare und auch teilweise heitere Buch schreiben können! Für alle an Geschichte Interessierte und jede und jeden – fast 80 Jahre nach den KZs, denen auch die meisten von Joschis Familie zum Opfer fielen.

Die Autobiografie kostet 24 Euro und hat 460 Seiten und kann unter folgendem Link gekauft werden.

9.Eugen Ruge: Pompeji

Antike live! Der Deutsche Buchpreisträger von 2011 lässt durch seine Personen das Leben in Pompeji vor und um den Vulkanausbruch sehr lebendig werden – mit einer großartigen, emotionalen Sprache. Erkenntnis: Politik damals ist wie Politik heute "Wir schaffen das", "Ich liebe euch alle!" Es geht um Macht und Eitelkeiten – letztlich bekommen wir alle den Spiegel vorgehalten. Wunderbar!

Das Buch kostet 25 Euro und hat 362 Seiten und kann unter folgendem Link gekauft werden. 

10. Julia Schoch: Das Leibespaar des Jahrhunderts

Die Liebe, die Liebe, die Liebe. Wie sieht es damit nach 30 Jahren Ehe aus? "Du warst von einem Liebesobjekt zu einem Studienobjekt geworden." Hammer, oder? Aber in vielen Ehen die Realität. Die Autorin legt die Liebe unter den MRT. Rücksichtslose Bestandsaufnahme. Mit unendlich vielen treffenden Beobachtungen und dem Romananfang des Jahres: "Im Grunde ist es ganz einfach: Ich verlasse dich." Tut sie es? Oder geht das mit dem Loslassen nicht?

Das Buch kostet 22 Euro und hat 192 Seiten und kann unter folgendem Link gekauft werden. 

11. Gabriele von Arnim: Der Trost der Schönheit. Eine Suche

Mit Mitte 70 beginnt für die Autorin nach dem Tod ihres lange pflegebedürftigen Mannes ein neues Leben. Sie geht die Gefühle von Einsam- und Verlorensein mit dem Gegenpol des Schönen an – und entdeckt es dort, wo andere und früher sie selbst es gar nicht gesehen haben. Ein sehr ermutigendes Buch für einsame Menschen und alle, die sich an Schönem erfreuen wollen.

Das Buch kostet 22 Euro und hat 222 Seiten und kann unter folgendem Link gekauft werden.

12. Felix Leibrock: Der Mond macht keine halben Sachen. Ein Buch über das, was zählt

Mit 18 Jahren sagt sich Philipp voller Verzweiflung und Trotz von seiner Familie los, lässt sich adoptieren. Fünf Jahre hat er keinerlei Kontakt mehr mit ihr. Dann verunglückt er, braucht eine Niere als Lebendspende. Seine Herkunftsfamilie ist am ehesten geeignet. Doch wird er sich an die Eltern, die Schwester wenden, seinen Stolz überwinden? Und wenn, werden die zu einer Nierenspende bereit sein? Ein Roman zwischen Leben und Tod, Liebe und Hass, Verzweiflung und Hoffnung. Der Wert einer Familie steht dem Gefühl entgegen, in der Familie gefangen zu sein. Und über allem die Frage, was wir vom anderen Menschen, und sei er uns noch so nah, wirklich wissen. Und: Einem alten Kirchenlied fällt eine Schlüsselrolle zu, mit einer Weisheit, die die ganze Welt zum Positiven bewegen könnte!

Das Buch kostet 9.99 Euro und hat 214 Seiten und kann unter folgendem Link gekauft werden. 

Termine für Literaturabende 2024 mit Felix Leibrock unter dem Thema: „Wer loslässt, hat die Hände frei?“:

So, 12.11. München-Perlach, Lätarekirche, 10.00 Uhr, mit Brunch

Di, 14.11. Karlsfeld, Buchhandlung Blätterwerk (in Kooperation mit Korneliuskirche), 19.00 Uhr

Mi, 15.11. Maisach, Gemeindebücherei, 20.00 Uhr

Do, 16.11. Weilheim, Apostelkirche, 19.30 Uhr

Di, 28.11. München-Bogenhausen, Heiligblutkirche, 19.30 Uhr

Mi, 29.11. München, Evangelisches Bildungswerk, 19.00 Uhr

Fr, 01.12. Hirschau/Oberpfalz, Evangelisches Gemeindehaus, 19.00 Uhr

Di, 05.12. München-Trudering, Friedenskirche, 19.30 Uhr

Do, 07.12. Augsburg, Evangelisches Forum Annahof, 18.30 Uhr

 

Genauere Angaben und weitere Literaturabende unter www.felixleibrock.de

 

 

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