Die "Woche für das Leben" ist eine Aktionswoche der evangelischen und katholischen Kirche. Sie widmet sich 2022 dem Thema "Mittendrin. Leben mit Demenz" und findet deutschlandweit vom 30. April bis zum 7. Mai 2022 statt.

Klaus Holetschek fordert sensiblen Umgang mit Thema Demenz

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) wirbt für einen sensiblen und offenen Umgang mit demenziell erkrankten Menschen.

"Die meisten Menschen möchten möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung und als Teil der Gesellschaft leben - das gilt auch für Menschen mit Demenz", sagte er zum Start der ökumenischen "Woche für das Leben"

Deshalb sei es wichtig, dass sie aktiv am sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Leben teilnehmen könnten.

Dafür brauche es ein Miteinander, betonte Holetschek. Es sei wichtig, alle Bürgerinnen und Bürger über Demenz und die Unterstützungsbedarfe zu informieren. "Denn die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Familien hängt maßgeblich von einem informierten und toleranten Umfeld ab", betonte er.

Bayerische Demenzstrategie

Minister Holetschek verwies auch auf die Bayerische Demenzstrategie. Ziel sei, einen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft im Umgang mit Demenz herbeizuführen sowie die Selbstbestimmung und Würde der Betroffenen zu wahren. Die pflegenden Angehörigen leisteten immens viel und seien einer hohen physischen und psychischen Belastung ausgesetzt. "Klar ist: In Bayern nimmt die älter werdende Bevölkerung kontinuierlich zu - und damit auch die Zahl der von Demenz betroffenen Menschen." Im Freistaat leben derzeit mehr als 240.000 Menschen mit Demenz, bis zum Jahr 2030 sollen es 300.000 sein.

Woche für das Leben 2022: Thema Demenz

Mit der Woche für das Leben 2022 wollen die beiden großen Kirchen auf die Situationen von Menschen mit Demenz aufmerksam machen und einen Umgang mit der Krankheit fördern, der Ängste abbaut. Eine stetig steigende Anzahl der Menschen in Deutschland ist von Demenz betroffen. Menschen mit Demenz leiden nicht selten unter Isolation und dem Gefühl, nicht mehr willkommen zu sein. Sie sind aber wertvolle Glieder der Gesellschaft und sollen spüren, dass ihr Leben schützenswert ist.

Auch ihre spirituellen Bedürfnisse und ihr Glaube als wichtige Kraftquelle im Umgang mit ihrer Krankheit sollen einen angemessenen Raum einnehmen. Die Kirchen wollen dafür Sorge tragen, dass Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen passende Angebote finden: in der Seelsorge, durch demenzsensible Gottesdienste und Veranstaltungen sowie durch eine umfassende Aufklärung.

Woche für das Leben - Veranstaltungen

Die einzelnen Diözesen und Landeskirchen bieten zur Woche für das Leben ein eigenes Programm. Die Veranstaltungen und Termine können auf der zentralen Webseite der "Woche für das Leben" unter diesem Link abgerufen werden.

Woche für das Leben

Zur Geschichte

Die Aktion Woche für das Leben geht auf eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) zurück. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands war die Neuregelung der Abtreibungspraxis wegen unterschiedlicher Handhabe in Ost und West notwendig geworden.

Die Woche für das Leben sollte nach dem Willen ihrer Initiatoren die kirchliche Position in der aktuellen Debatte vermitteln. So war der Titel der ersten Woche für das Leben 1991 Programm: "Schutz des ungeborenen Kindes".

Seit 1994 wird die Woche für das Leben gemeinsam mit dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland durchgeführt. Mit dieser gemeinsam getragenen, in Westeuropa einzigartigen Aktion leisten die Kirchen seit mehr als 27 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens.