"Wenn ein Flüchtling nach Deutschland kommt, durchwandert er verschiedene Räume: Orte der Bürokratie und der Staatsordnung, Provisorien, von Flüchtlingen geschaffene Räume, Orte der Hoffnung und der Resignation.

In meiner Serie "Sehr geehrte Frau K." dokumentierte ich 2011/2012 erstmals die Situation von Flüchtlingen in Berlin. Seit 2014 beschäftige ich mich mit Strukturen von Asyl und Migration im gesamten Bundesgebiet.

Mit der Krise 2015 besuchte ich Grenzübergänge und Notunterkünfte, fuhr zu den "Registrierungsstraßen" in Bayern, entdeckte Parkplätze mit Schlepperfahrzeugen und begab mich in Massenunterkünfte und "Rückführungseinrichtungen".

Mit meinen Porträts und Ortsbeschreibungen möchte ich den schwierigen Spagat zwischen der behördlichen Organisation des Flüchtlingsstroms einerseits und dem Schicksal des einzelnen Flüchtlings andererseits beschreiben." 
 

Sibylle Fendt

Sibylle Fendt lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Kunstgeschichte, Soziologie und Philosophie an der Universität Karlsruhe sowie Fotografie an der Fachhochschule Bielefeld. Seit 2008 unterrichtet sie Fotografie an der Ostkreuzschule Berlin.

Bild von Sibylle Fendt

Ausstellung: Auf der Flucht | Frauen und Migration

Etwa die Hälfte aller Flüchtenden weltweit ist weiblich. Mädchen und Frauen, die ihre Heimat verlassen müssen, erleben oft Gewalt und Diskriminierung. Die Ausstellung "Auf der Flucht: Frauen und Migration" zeigt den Alltag in den Flüchtlingslagern und die schwierige Suche nach einem neuen Zuhause.

Die Ausstellung soll zur Diskussion anregen und den Dialog fördern. 2017 wurde sie beim Integrationspreis der Regierung von Oberbayern für ihr "besonderes Engagement bei der erfolgreichen Integrationsarbeit" geehrt.

Sie haben Interesse daran, die Ausstellung zu besuchen oder auszuleihen? Auf ausstellung-leihen.de finden Sie künftige Termine sowie die Online-Buchung.