Für ihre Arbeiten zum Thema "Fluchterfahrungen von Frauen" werden zwei Männer und zwei Frauen in diesem Jahr mit dem Argula-von-Grumbach-Preis der bayerischen Landeskirche ausgezeichnet. In der aktuellen Debatte um Flüchtlingszahlen und Obergrenzen erinnerten die Preisträger daran, dass hinter jeder Zahl ein Mensch stehe, teilte die Landeskirche am Dienstag in München mit. Die Verleihung findet am Freitag (13. Oktober) um 15 Uhr in der Münchner Kreuzkirche statt. Die Preisträger erhalten jeweils 1500 Euro.

Der erste ausgezeichnete Beitrag ist ein Interview mit der Jesidin Halima vom Autor, Theaterwissenschaftler und Trauma-Therapeuten Hawre Zangana aus München. Der Audiobeitrag erzähle von der Flucht der Frau aus Aleppo, ihrem Leben und ihrer Identitätssuche in Berlin und von ihrer Freundschaft mit einer armenischen Christin, hieß es in der Mitteilung.

Einen weiteren Preis erhält die junge Iranerin Saghar Kia, die heute in Nürnberg lebt und eine Ausbildung zur Diakonin macht. Sie erzählt ihre Geschichte von ihrer Flucht vor Zwangsehe und Unterdrückung und ihrer Hinwendung zum evangelischen Glauben selbst in einem Audiobeitrag. Dies mache ihre Arbeit besonders eindringlich, hieß es.

Außerdem wurden Lena Gorelik aus München und Andreas Tobias aus Berlin ausgezeichnet. In der Fotoausstellung "Syartas Reise" zeigen sie den Weg der gebürtigen Kosovarin Syarta, die vor 20 Jahren im Kirchenasyl in München lebte, nachdem ihrer Familie Schutz und Aufenthalt in Deutschland gewährt wurde.

Der Argula-von-Grumbach-Preis wird bereits zum sechsten Mal vergeben. Er soll das Bewusstsein für Chancengerechtigkeit und die Gleichstellung von Frauen und Männern fördern. Der Preis ist nach der bayerischen Reformatorin Argula von Grumbach benannt, die im frühen 16. Jahrhundert mit zahlreichen Flugschriften für die lutherische Lehre eintrat. Sie setzte sich als erste Frau überhaupt für religiöse Toleranz und die Erneuerung der Kirche ein.

Dossier Sinti & Roma

Sinti und Roma sind in Deutschland eine nationale Minderheit. Der Begriff "Roma" wurde auf dem ersten Weltkongress der Roma-Nationalbewegung gewählt. Sinti werden als Untergruppe der Roma gesehen und meinen Nachfahren von Gruppen, die seit dem 15. Jahrhundert eingewandert sind. Unsere Themenseite Sinti und Roma informiert über aktuelle Bewegungen, Projekte und Aktionen.

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