Dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Samstag) sagte die Vorsitzende des Bundeselternrates, Christiane Gotte, seit der Corona-Pandemie hätten Eltern "kaum noch Erholungszeiten. Sie fangen nur noch auf. Ich rechne fest mit einer Burnout-Welle."

Vor allem in Westdeutschland sei die Lage teilweise dramatisch, während Ostdeutschland wegen der Arbeits- und Betreuungssituation zu DDR-Zeiten immer noch einen strukturellen Vorteil habe.

Burnout-Gefahr bei Müttern und Vätern

Doch auch in den ostdeutschen Bundesländern schwinde das Personal. Die Vorsitzende des Bundeselternrates berichtete außerdem von Eltern, die sich wegen der belastenden Arbeits- und Betreuungssituation mit Auswanderungsabsichten trügen.

Ausdrücklich befürwortete Gotte den Einsatz von pädagogischen Laiinnen und Laien in der Kinderbetreuung. Die Bundesländer, die in den zurückliegenden Jahren nicht-professionelles Personal eingestellt und qualifiziert hätten, stünden besser da: "Sie konnten den Personalmangel noch am besten auffangen."

Personalmangel in Kindertagesstätten

Als Gegenmaßnahmen für den aktuellen Personalmangel empfahl die Elternrat-Vorsitzende, die Gewinnung von Fachkräften voranzutreiben, geeignete pädagogische Laiinnen und Laien zu qualifizieren sowie das Bestandspersonal fortlaufend weiterzubilden.

Eine am Freitag veröffentlichte Befragung der Hans-Böckler-Stiftung hatte unter anderem ergeben, dass eine Mehrheit der erwerbstätigen Eltern mit kleinen Kindern in Deutschland Probleme wegen Kita-Schließungen und verkürzten Betreuungszeiten hat: Knapp die Hälfte der betroffenen Mütter und Väter nahm demnach Urlaub oder baute Überstunden ab, wobei vor allem Frauen die fehlende Betreuung ausgeglichen.

Als Ursache benannte die Umfrage den Personalmangel in den Kindertagesstätten.

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