Nürnberg (epd). Auch in diesem Winter stehen beim Nürnberger "Obdachlosenfrühstück to go" in der Nürnberger Innenstadt jeden Freitag 500 Menschen an. Cheforganisatorin Diakonin Ute Kollewe sagte am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd), "unsere Gäste merken erheblich, dass die Lebensmittelpreise stark angestiegen sind". Die Betroffenen seien dankbar für die Suppe, die freitags vor dem Haus der Kirche "eckstein" angeboten werde. "Diese eine Mahlzeit reicht vielen dann für diesen Tag."

Die Menschen überlegten wegen der Teuerung der Lebensmittel jetzt noch einmal mehr, wo sie Geld einsparen könnten, so Kollewe. "Manche haben mir erzählt, dass sie aufgehört haben zu heizen." Aber diese Einsparung wirke sich ja erst später aus, während bei den gestiegenen Preisen die Sozialleistungen nicht angepasst würden.

Auch die Aktion der Innenstadtgemeinden selbst, die seit dem März 2020 jeden Freitag stattfindet, leidet unter der Inflation. Sie benötige monatlich nun zwischen 2.000 und 3.000 Euro mehr für die Lebensmittel, die sie und die Ehrenamtlichen in die Tüten packten, sagte die Diakonin. Wenn sie bisher eine Tüte mit Gemüse, Obst, Käse oder Backwaren für 5.50 Euro gepackt habe, benötige sie derzeit 6.50 Euro.

Auch in diesem Jahr will das Team um Kollewe aber den Menschen am Heiligabend wieder eine Weihnachtsfeier to go anbieten. Eine Feier unter Corona-Bedingungen in einem großen Rahmen anzubieten, fehlten ihr die logistischen Möglichkeiten, stellt die Diakonin fest. Mit den Weihnachtstüten soll es aber auch in diesem Jahr wieder ein warmes Abendessen geben. Es gebe zwar nicht wieder die halben Hähnchen, "die der Renner waren". Aber es werde wieder lecker werden, verspricht sie. Kollewe hofft noch auf Lebkuchen-, Plätzchen- oder Stollen-Spenden. Für den Kauf kleiner Geschenke aber auch Obst seien noch Spenden nötig.