Der Festtag begann mit einem feierlichen Gottesdienst, zu dem zahlreiche Besucherinnen und Besucher kamen – unter ihnen der Bqyreuther Landrat Florian Wiedemann, Bürgermeister Patrick Meyer und Altbürgermeister Richard Müller. Ortspfarrer Thomas Schikor begrüßte die Gäste mit einem Rückblick auf die bewegte Geschichte der Friedenskirche: "Christen brauchen einen Ort, an dem sie spüren und merken – mehr als an anderen Stellen: Hier ist Gott mir nahe. Ich kann meine Anliegen vor IHM aussprechen." Gleichzeitig erinnerte er an den großen Einsatz der Gemeindeglieder – sowohl beim Bau der Kirche 1955 als auch bei den Renovierungen der letzten Jahre. Ohne ihren Beitrag, so Schikor, wäre dieser Ort des Glaubens nicht das, was er heute ist.
Botschaft mutig weitertragen
In seiner Einführungsansprache für Maximilian Simon ging Dekan Hacker auf den Wochenspruch aus dem ersten Johannesbrief ein: "Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat." Er betonte, dass viele menschliche Siege vergänglich seien – der wahre Sieg aber in Gottes Liebe liege: "Indem Christus litt, gab er dem Leiden neuen Sinn. Indem er starb, besiegte er den Tod." Gerade in einer Zeit der Angst und Orientierungslosigkeit, so Hacker, sei es die Aufgabe der Kirche, diese Botschaft mutig weiterzutragen. An Simon gerichtet wünschte er: "Dazu wünsche ich Dir viel Kraft, Mut und Gottes reichen Segen."
Erste Predigt - schwieriges Thema
Der frisch eingeführte Prädikant griff in seiner Predigt ein herausforderndes Thema auf: die biblische Geschichte von Rahab aus dem Buch Josua. "Zunächst bereitete mir der Text große Bauchschmerzen – zu viel Verrat, zu viele Lügen, zu viel Nähe zu aktuellen Konflikten, die mich sprachlos machen", gab Simon offen zu. Doch beim genaueren Hinsehen, so erklärte er, werde Rahab – eine gesellschaftlich ausgegrenzte Frau – zur Glaubenszeugin, weil sie Gott erkennt und ihm vertraut. "Ihre Geschichte konfrontiert uns mit der Frage, wen wir selbst an den Rand drängen – in Kirche, Schule, Familie oder Gesellschaft. Gleichzeitig erinnert sie uns daran, dass Gott gerade die am Rand sieht, ruft und gebraucht – und dass echter Glaube sich in mutigem Handeln zeigt."
Musikalisch wurde der Festgottesdienst von Posaunen- und Instrumentalchor mitgestaltet, die für festliche Klänge sorgten und der Feier einen würdigen Rahmen gaben. Anschließend kamen alle Gäste im Gemeindehaus zusammen – zum gemeinsamen Mittagessen, Kaffeetrinken und vielen Gesprächen, die die Verbundenheit innerhalb der Gemeinde spürbar machten.