Die Taube als Symbol für den Frieden geht auf eine biblische Geschichte zurück. Gott ist erzürnt über die Menschen und kündigt eine große Sintflut an. Der Urvater Noah flieht mit den Tieren auf ein selbstgebautes Boot – die Arche Noah. Es stürmt und regnet vierzig Tage lang. Als es endlich aufhört, lässt Noah einen Raben und dann Tauben fliegen.
Noah und die Taube
Zunächst kehren die Vögel mit leerem Schnabel wieder, dann kehrt die Taube mit einem Ölzweig im Schnabel zurück. Nun weiß Noah, dass es Land gibt – und dass Gott Frieden geschlossen hat mit den Menschen.
Der biblische Text in der Lutherbibel dazu lautet wie folgt:
Nach vierzig Tagen tat Noah an der Arche das Fenster auf, das er gemacht hatte, und ließ einen Raben ausfliegen; der flog immer hin und her, bis die Wasser vertrockneten auf Erden. Danach ließ er eine Taube ausfliegen, um zu erfahren, ob die Wasser sich verlaufen hätten auf Erden. Da aber die Taube nichts fand, wo ihr Fuß ruhen konnte, kam sie wieder zu ihm in die Arche; denn noch war Wasser auf dem ganzen Erdboden. Da tat er die Hand heraus und nahm sie zu sich in die Arche. Da harrte er noch weitere sieben Tage und ließ abermals die Taube fliegen aus der Arche. Sie kam zu ihm um die Abendzeit, und siehe, sie hatte ein frisches Ölblatt in ihrem Schnabel. Da merkte Noah, dass die Wasser sich verlaufen hatten auf Erden. Aber er harrte noch weitere sieben Tage und ließ die Taube ausfliegen; sie kam nicht wieder zu ihm.
Dass Noah Tauben fliegen lässt, geht auf eine alte Tradition in der Seefahrt zurück. Wenn ein Schiff früher auf dem hohen Meer die Orientierung verlor, ließen die Matrosen eine Taube fliegen. Wenn diese Land entdeckte, mussten sich die Seefahrer nur noch an der Route der Tiere orientieren, um wieder an ein Ufer zu gelangen.
Maler Pablo Picasso zeichnet Taube als Plakatmotiv
Die weltweite populäre Nutzung des Symbols der Taube als Friedenszeichen haben wir allerdings dem spanischen Künstler Pablo Picasso zu verdanken. Louis Aragon besuchte 1949 Picasso, um ein Bild für das Plakat für den "Weltkongress der Kämpfer für den Frieden" in Paris auszuwählen – und entschied sich für die Lithografie der Taube.
Picasso hatte sich schon früh gegen den Krieg ausgesprochen: 1937 entstand sein Gemälde Guernica als Reaktion auf die Zerstörung der spanischen Stadt Guernica, das 1937 auf der Weltausstellung in Paris vorgestellt wurde und heute im Madrider Museo Reina Sofia zu sehen ist. 1944 trat Picasso der kommunistischen Partei in Frankreich (PCF) bei. Er engagierte sich aktiv in der Friedensarbeit, spendete Geld, unterstützte Aktivisten und sorgte regelmäßig für die Plakatmotive des Friedenskongresses. 1949 bekam Picasso mit der französischen Malerin Francoise Gilot eine Tochter, die er "Paloma" nannte – das spanische Wort für Taube.
Der Schriftsteller Ilja Ehrenburg, der mit Picasso gut befreundet war, erzählte später, dass sich Picasso amüsiert habe über die Verwendung der Taube als Motiv für ein Friedensplakat. Tauben seien "habgierige und streitsüchtige Vögel", so Picasso. Andererseits habe der Künstler schon sehr lange die Taube als Motiv in seiner Kunst verwendet. Sie seien ein "fester Bestandteil seines gesamten Schaffens", wird Ehrenburg auf artinwords zitiert.
Taube als Zeichen für Frieden und Hoffnung
Heute steht das Symbol der weißen Taube weltweit für Frieden, Hoffnung und das Ende von kriegerischen Auseinandersetzungen und Konflikten.
Ausstellung "Frieden schaffen" mieten
Die Ausstellung "Frieden schaffen" stellt berühmte und ungewöhnliche Persönlichkeiten vor, die sich für den Frieden engagieren oder stark gemacht haben. Vorgestellt werden historische und lebende Personen aus Politik, Gesellschaft, Kultur oder Wissenschaft.
Die Plakatausstellung ist ab 299 Euro in den Formaten A1, A2 und A3 erhältlich. Die Ausstellung eignet sich besonders für Bildungseinrichtungen wie Bibliotheken, Schulen, Volkshochschulen, aber auch für Gemeinden, Kommunen oder Verbände. LeihnehmerInnen erhalten kostenloses Pressematerial sowie eine Plakatvorlage und Pressefotos für die Werbung.
- Die Plakat-Ausstellung kann gebucht werden bei Ausstellung-Leihen.
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- Ein Sonntagsblatt-Dossier zum Thema Frieden findet Ihr hier.
- Wer eine eigene Geschichte zum Frieden veröffentlichen will - das geht hier.
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