Tod & Trauer

QR-Codes auf Grabsteinen, KI-Dialoge mit Verstorbenen: Was klingt wie Sci-Fi, wird Realität. Doch was bedeutet das für Trauer, Seelsorge und Theologie? Der digitale Umgang mit dem Tod wirft drängende ethische und geistliche Fragen auf.

Die Nachricht vom Tod von Papst Franziskus hat weltweit Betroffenheit ausgelöst. Kirchenvertreter*innen, Politiker*innen sowie gesellschaftliche Organisationen würdigten das Andenken des 88-jährigen Argentiniers, der am Ostermontag im Vatikan verstarb.

Der frühere Bundespräsident Horst Köhler ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Vertreter aus Politik und Kirche würdigten die Verdienste des CDU-Politikers für Deutschland.

Für einen anderen Umgang mit Sterbenden spricht sich der Psychologe Ernst Engelke in einem neuen Buch aus. So sollte es etwa auf Palliativstationen einen schalldichten "Raum der Klage" geben. Damit Todgeweihte ihren Schmerz hinausschreien können.

Nach der tödlichen Messerattacke in Aschaffenburg hat in der Stiftskirche ein Gedenkgottesdienst stattgefunden. Unter anderem der bayerische Landesbischof Christian Kopp sprach zu den Teilnehmenden.

Schon als Kind hat Christian Schmidt gerne gereimt. Auch im Alter von 75 Jahren zieht es den emeritierten Regionalbischof immer wieder zur Poesie. Nicht selten holt sich der Theologe dann seine Inspiration auf dem Nürnberger Johannisfriedhof.

Bei einem Besuch im Mathildenhaus der Diakonie in Nürnberg-Mögeldorf kam der bayerische Landesbischof Christian Kopp mit Bewohnerinnen des Hospizes ins Gespräch. Im Austausch mit dem Personal erfuhr er, was sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Kirche wünschen.

Wie sterben Menschen? Und was beschäftigt sie in den letzten Tagen und Stunden? Zwei langjährige Sterbebegleiterinnen aus München erzählen von ihren Erfahrungen: Stephanie Wossilus (50) besucht Sterbende daheim, Patricia Lintl (54) steht Sterbenden im Hospiz bei.

Wie das perfekte Testament gestaltet sein sollte, was unbedingt drin stehen muss und warum es überhaupt so wichtig ist, eines zu verfassen, weiß die Münchner Fachanwältin Daniela Pinker-Leonpacher.

Künstliche Intelligenz soll die virtuelle Wiederauferstehung von Toten ermöglichen. Der Tübinger Medienkulturwissenschaftler Martin Hennig sieht das kritisch.

Der Tod ist ein Thema, das Kinder zugleich ängstigt und fasziniert. Und viele Fragen aufwirft. Bilderbücher können helfen, darüber zu sprechen.

Was sagen wir einem Menschen in Trauer? Eine Expertin erklärt, welche Sätze wir besser vermeiden - und warum es sinnvoll ist, eigene Formulierungen zu finden.

Der Theologe Reiner Anselm sieht die After-Life-Industrie skeptisch. Bots und Avatare seien reine Nachahmungsmaschinen, die so tun, als ob sich Leben verlängern ließe, sagt er im Gespräch mit Gabriele Ingenthron.

Die Bestatter in Bayern raten den Menschen dazu, sich mit ihrer Familie über die eigene Beerdigung zu unterhalten. Aus falsch verstandener Rücksichtnahme gegenüber den Angehörigen wünschten sich immer noch viele Menschen eine anonyme Bestattung, obwohl dies gar nicht nötig wäre.

Beinahe täglich ist der Palliativmediziner Michael Rechenmacher mit dem Tod konfrontiert. Was beim Sterben im Körper abläuft und warum Zuwendung und Vertrauen oft wichtiger sind als Selbstbestimmtheit, erzählt er im Gespräch mit Gabriele Ingenthron.

Zurück zu den Wurzeln - eine wachsende Zahl von Kommunen in Weinbauregionen legt Friedweinberge an, in denen Urnen beerdigt werden können. Die Nachfrage ist da.

Das Thema Tod ist unangenehm, doch es zu verdrängen, bis wir nicht mehr ausweichen können – das überfordert. Dabei muss der Tod nicht unvorbereitet kommen, wir können ihn sogar als Ressource für ein gutes Leben nutzen, meint Miriam Brenner, Sterbebegleiterin. Sie erzählt davon, wie sie Menschen hilft, dem Tod zu begegnen und dabei sogar Lebensfreude zu gewinnen ist.

Als Botschafter für die Hospizbewegung will der Schauspieler und Entertainer Martin Rassau Berührungsängste vor dem Sterben nehmen. "Über das Sterben zu reden hat noch nie jemand umgebracht", sei sein Motto, erzählt er.

In 20 bis 25 Jahren werden die Angehörigen der geburtenstarken Jahrgänge sterben. Die Hinterbliebenen der Babyboomer wollen von ihnen anders Abschied nehmen als es Trauernde heute müssen, meinen Verfechter von lebendigeren Friedhöfen.

Eine ungewöhnliche Kulisse für ein Pop-up-Café - mitten auf dem Perlacher-Forst-Friedhof hat das mobile Café "Himmelb(l)au" seinen Platz gefunden. Wo sonst oft nur einzelne Besucher auf den Wegen wandeln, treffen sie sich zum Ratschen.