Augsburg (epd). Für die Sanierung der Synagoge in Augsburg gibt der Entschädigungsfonds des Freistaats 4.676.000 Euro. Kunstminister Markus Blume (CSU) hat am Mittwoch Alexander Mazo, dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg, den Förderscheck überreicht, teilte das Kunstministerium mit.

Denkmalschutz sei eine historische Verantwortung, das werde an diesem "Kraftort" ganz besonders deutlich, sagte Blume. Als einzige Großsynagoge in Bayern habe die Augsburger Synagoge das Novemberpogrom 1938 überstanden. Sie sei ein herausragendes Zeugnis jüdischer Geschichte. "Sie mahnt uns: ‚Nie wieder!‘ Heute ist sie lebendiger Ort der Zusammenkunft und des Dialogs", sagte der Minister.

Die Synagoge in Augsburg wurde während des Ersten Weltkrieges 1914 bis 1917 nach dem Entwurf von Fritz Landauer und Heinrich Lömpel als monumentaler, überkuppelter Zentralbau errichtet, heißt es in der Mitteilung. Der für den Synagogenbau der 1920er-Jahr stilprägende Sakralraum war in der Reichspogromnacht zwar beschädigt worden, blieb aber erhalten. 1982 bis 1985 wurde der eigentliche Synagogenraum restauriert und instandgesetzt. Seit 1984 besteht die Stiftung Jüdisches Kulturmuseum Augsburg, die in den benachbarten Räumen das Jüdische Kulturmuseum unterhält, so das Ministerium. Außerdem sei hier die in jüngster Zeit stark angewachsene Israelitische Kultusgemeinde Augsburg beherbergt.

Bei der Gesamtinstandsetzung der Synagoge sollen besonders die massive Kuppelkonstruktion und die beiden flankierenden Gemeinde- und Verwaltungsbauten saniert werden, hieß es. Eigentümerin des Baudenkmals ist die Israelitische Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg. Der Entschädigungsfonds wird den Angaben nach vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen.

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