Nürnberg (epd). "Homosexualität im Tierreich" heißt eine Spezialführung im Tiergarten Nürnberg am kommenden Samstag (30. Juli). Zoopädagoge Christian Dienemann bietet einen Streifzug durchs Gelände an, um einige amouröse Besonderheiten aus der Tierwelt vorzustellen, wie er dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag sagte. Bei mehr als 1.500 Tierarten sei homosexuelles Verhalten bekannt.

Paradebeispiele sind für Dienemann die Humboldt-Pinguine. Bei ihnen gebe es nicht nur gleichgeschlechtliche Paare, sondern auch "lebenslange Verbindungen", berichtet der Zoopädagoge. Unter den Flamingos habe man rein weibliche oder rein männliche Pärchen beobachtet, die jeweils gemeinsam Nester bauten. Bei Delfinen seien zumindest in freier Natur sexuelle Aktivitäten von Männchen bei Männchen bekannt. Dienemann beschreibt das als "nasale Penetration". Und Seekühe versammelten sich schon mal als ganze Gruppe "für eine Art Orgie".

Die beiden Sonderführungen finden im Rahmen des zweieinhalbwöchigen Programms des Fördervereins Christopher-Street-Day Nürnberg statt, hieß es. Entsprechend richtet sich die Führung etwa an Homosexuelle oder Transmenschen, es sei aber jedermann bei der Veranstaltung des Tiergartens willkommen, sagte Dienemann. Lediglich für kleinere Kinder sei die Tour weniger geeignet, weil Eltern dann viel über Sexualität erklären müssten.