LGB (= lesbian, gay, bisexual) entstand als Überbegriff vorerst im englischsprachigen Raum in den 1980er Jahren, dabei schlossen sich Personen mit den auf die Buchstaben bestimmten sexuellen Orientierungen zusammen, um gemeinsam politisches Engagement zu zeigen.

Bis heute wandelte sich das Akronym kontinuierlich in verschiedene Abzweigungen des Originalbegriffs um, die Kombination LGBTQIA+ (lesbian, gay, bisexual, transgender/transsexual, queer/questioning, intersex, asexual) soll dabei alle einschließen.

Man begegnet dem Begriff allerdings recht selten im religiösen Kontext, vor allem im Religionsunterricht. Dort wird bisher wenig Raum für Schüler*innen geboten, die Themen sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität konkret zu thematisieren.

Dies kann auch an den fehlenden Ressourcen für Lehrer*innen liegen, an fehlendem Wissen über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität oder geeigneten Materialien als Unterstützung für den Unterricht. 

Wir haben deshalb ein paar hilfreiche Tipps für euch zusammengestellt.

1. Studienbuch "Inklusive Religionspädagogik der Vielfalt" von Dr. Kerstin Söderblom

Im Studienbuch von Dr. Kerstin Söderblom wird Queere Theologie thematisiert. Dabei werden Themen wie Religion, Geschlechtsidentität, Sexualität, sozialer Status und Disability behandelt. Dadurch haben Lehrer*innen mehrere Anhaltspunkte, die ihnen bei der eigenen Recherche für Unterrichtsmaterial behilflich sein können.

2. Projekt RISE – Institut für Medienpädagogik in München:

RISE ist ein Projekt des Instituts für Medienpädagogik in München. Es bietet ein Materialpaket zu dem Film "Schlossallee" an. Der Film thematisiert auf sozialkritische Weise die Tabuisierung von Homosexualität und die fehlende Toleranz der Gesellschaft.

Das Materialpaket gliedert sich in drei Module auf: Heteronormativität, Vorurteile/Homophobie sowie Religion & Queerness.  

Das Material kann ab der achten Klasse verwendet werden und hat zum Ziel, dass die Schüler*innen die Abkürzung LGBTQIA* kennenlernen und die Sichtbarkeit queerer Personen in den Medien damit gefördert wird. 

Hier der Link zur Webseite.

3. diversity@school:

diversity@school ist ein Aufklärungsprojekt von diversity München, dessen Ziel ist, Vorurteile und Diskriminierung abzubauen sowie Vielfalt zu fördern und für eine offene Gesellschaft zu werben. Das Aufklärungsprojekt wird von queeren Referent*innen geleitet, die ehrenamtlich Workshops für Jugendliche, junge Erwachsene und Multiplikator*innen durchführen sowie Infostände betreuen – zu den Themen sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität.

Innerhalb von interaktiven Workshops wird dabei versucht, mit vielseitigen Methoden Berührungsängste zu nehmen, Wissen zu vermitteln und Akzeptanz gegenüber queeren Identitäten zu fördern. 

Hier der Link zur Webseite.

4. Ach, so ist das?!:  

Das Projekt "lgbtiq.elementar" ist mithilfe der Landeszentrale für politische Bildung Bayern entstanden und bietet insgesamt 12 methodische Vorschläge an, wie das Thema sexuelle Diversität im Unterricht diskutiert werden kann. In den verschiedenen Methoden sind unter anderem drei Comics dabei, die das Thema LGBTQIA+ den Schül*innen mithilfe passender Arbeitsblätter näher bringen soll.

Die Publikation ist unter www.blz.bayern.de bestellbar. Damit kann sich zu den Themen Homosexualität, Coming-out sowie Akzeptanz in der Familie und in der Schule genauer beschäftigt werden.

Die Übungen funktionieren nur in Kombination mit den jeweiligen Comics.

Hier der Link zu dem Projekt.

5. RPI-Virtuell: Handverlesene Praxishilfen für zeitgemäßen Religionsunterricht:

RPI-Virtuell bietet einen Materialpool von verschiedenen Unterrichtsentwürfen, Praxismaterialien, Medien und Fachinformationen für auswählbare Klassenstufen an. 

Hier der Link zu den Materialien.

6. Tipp zu Lehrmaterialien von der diversity München e.V.: 

Auf Anfrage wies diversity München e.V.  auf weitere Materialien hin, die passend für die Aufklärung über LGBTQ im Religionsunterricht wären. 

In den zwei Bänden der Schulungsmaterialien "Schule lehrt/lernt Vielfalt" geht es generell um das Thema LGBTQ und Schule. Man kann das Programm kostenpflichtig bestellen. 

Hier ist der Link zu den Materialien. 

7. Queere Bildung e.V.

Der Verein leistet queere Bildungsarbeit mit dem Ziel des Sichtbarmachens von LGBTIAQ+-Lebensweisen, Aufdecken von Diskriminierungsebenen sowie die Sensibilisierung für soziale Ungleichheiten im Kontext von geschlechtlicher Identitäten. Dort gibt es verschiedene Modellprojekte kostenlos zum Downloaden. 

Hier ist der Link zu den Materialien. 

Kennt ihr noch weitere Tipps für LGBTQIA+ im Religionsunterricht?

Kennst du eine Institution oder passendes Material für das Thema LGBTQIA+ im Religionsunterricht?

Dann schreibe uns gerne eine E-Mail mit genaueren Informationen. Weitere Materialien oder Institutionen werden dann im Artikel hinzugefügt. 

E-Mail: amtheopold@epv.de 

E-Mail: ahaller@epv.de 

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