An den Wassern zu Babel saßen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten …" (Psalm 137) Die Gefangenen zu Babylon erinnerten sich an Mose, der ihre Väter und Mütter aus der Knechtschaft in Ägypten geführt hatte, an die Offenbarung des Gottesnamens und den Gottesbund mit den Zehn Geboten und an das verheißene "Land von Milch und Honig" und wie sie den Tempel auf dem Zionsberg bauten. Sie erzählten sich diese Geschichten, und einer schrieb sie auf. So entstand das Narrativ vom Exodus, der heiligen Ursprungsgeschichte Israels. Die vergegenwärtigte Vergangenheit weckt die Hoffnung auf baldige Befreiung aus der Fremde in Babylon und die Heimkehr zum Zion. Das Exodusmotiv wird von den großen Propheten Israels auch für die messianische Erlösung der Welt angewendet.

Die Pilgerväter, die im 17. Jahrhundert das sündige, apokalyptische "Babylon" England verließen, suchten das "verheißene Land" in Nordamerika. Von ihnen stammt der "amerikanische Traum" der Freiheit, der bis in die Gegenwart das amerikanische Lebensgefühl und die amerikanische Politik bestimmt.

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