Pfarrerin Uschi Aschoff kümmert sich mit einem Helferkreis um die ukrainischen Geflüchteten, die in Bayreuth ankommen. Seitdem ist für sie der Krieg täglich spürbar. Schon in der Früh hat sie 30 Whatsapps mit größern und kleineren Problemen auf ihrem Handy. 

Eigentlich ist St. Johannis ja eine Traukirche. Die Arbeit mit den Geflüchteten kommt zusätzlich oben drauf. Und so kommt sie schon manchmal an ihre Grenzen.  Gott sei Dank gibt es auch einen Gebetskreis, der für die Geflüchteten und Frieden betet:

"Und das gibt mir wieder Kraft, weil ich es ablegen kann und sagen kann, ein Tag ist geschafft und mal schauen, welches Abenteuer morgen kommt."

Eins davon ist, dass  Orthodoxe  in die evangelische Kirche kommen und eins ihrer ersten Anliegen war dann – wo sie für ihre Männer beten können. Also wurde eine extra Gebetsecke eingerichtet, denn so wie Olga beten die Frauen regelmäßig für die, die nicht mitkommen konnten:

"Jede Nacht wenn ich schlafen gehe stelle ich mir vor wie ein Engel seine Flügel auf das Haus legt und meine Familie und meinen Mann beschützt."

Olga kam gleich zu Beginn des Krieges mit ihren Kindern an und erinnert sich noch gut an den ersten Gottesdienst, wo sie sich zum ersten Mal sicher fühlte. Zuhause hatte sie einen Kosmetiksalon. Über Instagram hilft sie jetzt anderen Ukrainer*innen und teilt mit ihren Followern was sie erlebt. Das wichtigste sind jetzt die Kinder, dass sie hier ankommen und ihre Angst verlieren. Ihr Sohn Maxim geht schon in die Schule:

"Ich bin sehr überrascht, dass die Noten hier andersrum sind als in der Ukraine. Die schlechteste Note in der Ukraine ist hier die beste."

Und seine Freundin Zlata spielt wieder Geige. Eine Freundin aus der Schule hat ihr eine geschenkt und jetzt ist sie sehr glücklich, dass sie wieder üben kann. Zlata und ihre Mutter Viktoria haben Olga und die Kinder im Zug kennengelernt. Als Olga nicht mehr konnte hat Viktoria ihre Kinder getragen. Die Flucht ist nun schon einige Wochen her und Viktoria ist jetzt angekommen:

"Ich habe mich beruhigt, mein Herz hat sich entspannt. Hier ist so eine schöne Umgebung, als wäre ich nach Hause gekommen. Diese Ruhe schätze ich sehr. Ich werde nie vergessen wie man uns hier unsere Sorgen abgenommen und uns gestützt hat. Ich fühle mich nun auch stark genug anderen Menschen zu helfen."

Insgesamt haben die Helfer den Frauen und Kindern jedenfalls schon einiges ermöglicht. Und für die Pfarrerin Aschoff ist ganz klar, wer hier hilft, macht es für Jesus.

Und so sind viele Geflüchtete, dank des großen Engagements der Gemeinde, gut gelandet. 
 

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