Man nennt sie auch die Königin der Instrumente. Wegen ihres gewaltigen Klangs und der äußeren Pracht. Nicht umsonst ist die Orgel das Instrument des Jahres 2021 geworden. Doch Orgel ist nicht gleich Orgel. Die barocke Mühleisenorgel in der Bamberger Stephanskirche, zum Beispiel, schätzt Kirchenmusikdirektorin Ingrid Kasper klanglich sehr. Für kleinere Gottesdienste, Tauffeiern oder Chorproben eignet sich das Instrument aber nicht so ideal. Zu unflexibel, zu weit weg von der Gemeinde ist der Organist platziert. Es fehlt der Kontakt von der Empore nach unten:

"Deswegen kommt jetzt die kleine Schwester mit den großen Aufgaben. Sie muss sehr flexibel ein, sie muss leise sein, aber auch in Korrespondenz zur großen Orgel stehen. Es wird ein Wunderwerk würde ich sagen.“
 

Orgelbaumeister Thomas Eichfelder baut das neue "Wunderwerk" und hat zur Ansicht beim Ortstermin eine Leihorgel dabei. So ähnlich soll das neue Instrument dann mal funktionieren. Die fahrbare Truhenorgel kann an verschiedenen Stellen in der Kirche positioniert werden, zum Beispiel im Hochchor oder an der Altarinsel. Damit dann akustisch später alles zusammenpasst, hört Organist und Orgelbauer Thomas Eichfelder bei diesem letzten Ortstermin nochmal genau hin:

"Die verschiedenen Klangfarben faszinieren mich und jeder Organist registriert anders, spielt anders und wenn das gut rüberkommt, dann ist es einfach toll, nicht nur für mich als Orgelbauer sondern auch für die Gläubigen der Kirchengemeinde. Und das ist ganz wichtig: Dass wird das gute Wort vom Pfarrer haben, eine gute musikalische Begleitung so dass wir eine richtig gute Feier haben."

In seiner Heimat und Weltkulturerbestadt Bamberg arbeitet Thomas Eichfelder seit 32 Jahren am immateriellen Kulturerbe Orgelbau. Jede seiner Orgeln ist ein Unikat und eine Herausforderung. Seit mehr als 2 Jahren läuft die Planung schon und vieles hat sich erst nach und nach entwickelt. Finanziert wird das Instrument übrigens durch Mitgliedsbeiträge und Spenden, gesammelt vom Kirchenmusikförderverein der Stephanskirche. Unter anderem durch Pfeifenpatenschaften und andere Aktionen. Ingrid Kasper freut sich schon auf den Tag, wo sich die Mühe ausgezahlt hat.Voraussichtlich Ende des Jahres soll die neue mobile Orgel dann bei einem ersten Konzert eingeweiht werden.