München (epd). Mit dem Fritz-Neuland-Gedächtnispreis sollen künftig Juristen und Angehörige von Polizei und Justiz ausgezeichnet werden, die sich besonders couragiert gegen Antisemitismus einsetzen. Der neue Preis soll jährlich bei einem Festakt an zwei Personen vergeben werden und ist mit jeweils 7.500 Euro dotiert, teilte das bayerische Justizministerium am Montag mit.
Der Preis solle daran erinnern, "dass Demokratie und Menschenrechte Tag für Tag verteidigt werden müssen", sagte der bayerische Justizminister Georg Eisenreich (CSU). Der Kampf gegen den wachsenden Antisemitismus sei eine Daueraufgabe für Staat und Gesellschaft. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) lobte die bayerische Polizei, "die Tag und Nacht unsere Demokratie verteidigen". Gerade in der heutigen Zeit sei es "ungemein wichtig und ein großartiges Zeichen, verstärkte Courage gegen Antisemitismus entsprechend zu würdigen".
Ausgelobt hat den Preis der Münchner Michael Frederic Fischbaum in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Justiz- sowie dem Innenministerium. Er ist Fritz Neuland gewidmet, dem langjährigen Rechtsanwalt und zweiten Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern nach dem Zweiten Weltkrieg. Neuland ist der Vater von Charlotte Knobloch, die heute als Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern vorsteht. Er bewahrte als Rechtsanwalt die Großmutter von Fischbaum vor der Deportation in das Konzentrationslager Dachau.
Knobloch bedankte sich für die Würdigung ihres Vaters. Als leidenschaftlicher Jurist und Rechtsanwalt habe er immer an den demokratischen Rechtsstaat geglaubt und sich dafür aktiv, auch als Mitglied des Bayerischen Senats, eingesetzt. Damit könne er heute ein Vorbild sein, "da die Demokratie und jüdisches Leben in unserem Land in ernster Gefahr sind", sagte Knobloch.
Im Preisgericht sollen neben Fischbaum und Knobloch auch Justizminister Eisenreich und Innenminister Herrmann sitzen, sowie der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle und der Mit-Initiator des Preises, der Landtagsabgeordnete Josef Schmid (CSU).
Kommentare
Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.
Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.
Anmelden