Bamberg (epd). Der wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern angeklagte Kinderpfleger aus Oberfranken ist am Montag zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt worden. Die Strafe setzte die 2. Jugendkammer des Landgerichts Bamberg zur Bewährung aus, teilte ein Sprecher des Landgerichts dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage mit. Der 51-Jährige sei in drei Fällen sowohl des sexuellen Missbrauchs von Kindern als auch des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen für schuldig befunden worden. Er hatte die Taten gestanden. Das Urteil erging im Rahmen einer sogenannten Verständigung von Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung. Der Angeklagte kann innerhalb von einer Woche Revision gegen das Urteil einlegen - tut er das nicht, wird das Urteil rechtskräftig. (Az: 77 KLs 1105 Js 13609/24 jug)

Dem Mann war vorgeworfen worden, während seiner Arbeit in einer katholischen Kita im Landkreis Forchheim drei Kinder "unsittlich am Oberkörper berührt" zu haben. Er war am 20. September vergangenen Jahres festgenommen und Ende Oktober wieder aus der Untersuchungshaft entlassen worden, nachdem er die Übergriffe an den Kindern eingeräumt hatte. Auslöser für die Ermittlungen gegen den Mann waren Berichte eines fünfjährigen Mädchens, das die katholische Kita im Landkreis Forchheim besucht hat. Bereits nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Sommer war der Mann von der Kita-Leitung mit sofortiger Wirkung freigestellt worden, hieß es damals.

Auch die Ermittlungsbehörden wurden von der Kita gleich nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Mann informiert. Im Zuge der Ermittlungen hatten sich die Eltern zweier weiterer Kinder mit ähnlichen Schilderungen an die Behörden gewandt. Zunächst hatte der Kinderpfleger die Vorwürfe bestritten und sich nicht zur Sache geäußert. Träger der katholischen Kita, in der die Taten stattgefunden haben sollen, ist eine selbstständige Kirchenstiftung vor Ort, die Stiftungsaufsicht liegt beim Erzbistum Bamberg.

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