Das evangelische Dekanat Lohr am Main lädt am 19. Februar zu einem Seminar "Kirche in der Krise - von Bonhoeffer lernen" ein. Das Angebot richte sich an "Hauptamtliche in der Kirche" und theologisch Interessierte, teilte das Dekanat mit. Anlass für das Seminar sei, dass sich "kirchliche Gremien auf allen Ebenen" derzeit vor allem "mit strukturellen Fragen", wie etwa Stellenplänen und Immobilienkonzepten, befassen. Eine Frage, die "häufig auf der Strecke bleibt", sei, welche Rolle dabei eine gemeinschaftlich gelebte Spiritualität spiele, hieß es.

Der etwa achtstündige Seminartag sollte bereits anlässlich des 75. Todestages Bonhoeffers rund um den 8. April 2020 stattfinden, musste wegen der Corona-Pandemie allerdings verschoben werden. Bei dem achtstündigen Seminartag wolle man "auf Spurensuche gehen" und "nach aktuellen Impulsen des Kirchenverständnisses von Dietrich Bonhoeffer" fragen. Der evangelische Theologe hatte sich dem NS-Regime als Teil der Bekennenden Kirche entschieden entgegengestellt und war letztlich deswegen im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet worden.

Der Seminartag - bestehend aus Referaten, ausführlichen Diskussionen und dem Lesen ausgewählter Bonhoeffer-Texte - wird von Peter Zimmerling von der Uni Leipzig geleitet. Der Bonhoeffer-Experte hat dort den Lehrstuhl für Praktische Theologie inne.