Die Kirchengemeinde Illenschwang-Sinbronn im Dekanat Dinkelsbühl hat nach zwei Jahren Vakanz wieder eine Pfarrerin - genauer gesagt: zwei Pfarrerinnen. Die Stelle in der rund 1.000 Gemeindeglieder großen Kirchengemeinde teilen sich zu ungleichen Teilen Ursula Klemm-Conrad (75 Prozent) und Petra Zitzmann-Brand (25 Prozent), sagte Dekan Uland Spahlinger dem Evangelischen Pressedienst (epd). Beide haben auch noch weitere Aufgaben im Dekanat.

Klemm-Conrad hatte in den vergangenen beiden Jahren auch schon einmal die Vakanzvertretung in der Gemeinde Illenschwang-Sinbronn übernommen. Bislang teilte sie sich mit ihrem Mann Ulrich Conrad die Pfarrstelle in der benachbarten Kirchengemeinde Schopfloch - dort wird sie auch weiterhin mit 25 Prozent Stellenanteil bleiben. Zitzmann-Brand wird neben den 25 Prozent als Gemeindepfarrerin auch weiterhin hauptsächlich als Schulpfarrerin im Dekanat Dinkelsbühl eingesetzt, sagte Spahlinger.

"Für unser kleines Land-Dekanat ist diese Stellenaufteilung etwas Besonderes", erläuterte der Dekan. Das Ganze sei angesichts von Pfarrermangel und schrumpfenden Kirchengemeinden eine Lösung, um die Kirche vor Ort zu halten. Mit der jetzigen Lösung gibt es zwar noch eigenes Pfarrpersonal für die Kirchengemeinde Illenschwang-Sinbronn, das allerdings wohnt nicht mehr vor Ort im Pfarrhaus, sondern arbeitet eben nur dort. Die sogenannte Residenzpflicht ist damit vorerst ausgesetzt.

Im Prinzip ist das auch keine schlechte Lösung für die Kirchengemeinde - denn das Pfarrhaus sei stark sanierungsbedürftig. Die benötigten Summen überstiegen die finanziellen Möglichkeiten der Kirchengemeinde, sagte Dekan Spahlinger. Wie mit der Immobilie nun weiter verfahren wird, soll der Kirchenvorstand ohne zeitlichen Druck entscheiden. Auch Vermietung oder Verkauf seien Optionen.