München (epd). Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) wirbt dafür, deutsche Kernkraftwerke betriebsfähig zu halten. Bei einer möglichen Abkehr vom Atomausstieg könnten sie dann wieder hochgefahren werden, sagte Aiwanger am Samstag dem Radiosender "Bayern 2". Andernfalls müsste der Strombedarf auf andere Weise kompensiert werden, etwa "mit mehr Kohlestrom aus dem Norden und Osten, mit mehr Gasstrom auch aus Bayern, mit Atomstrom aus Tschechien und Polen", gab der Politiker zu bedenken.

Mindestens ein bis zwei Jahre sollten die abgeschalteten Atomkraftwerke im "Standy-Modus" gehalten werden, empfiehlt Aiwanger. "Nicht, dass wir heute einen Schaden anrichten, in ein, zwei Jahren, es massiv bedauern, die Ampel abgewählt wird und wir uns für zehn Milliarden irgendwo an einem neuen Kernkraftwerk beteiligen müssen und uns dann ärgern, dass man heute dummerweise etwas kaputtgemacht hat, was man in zwei Jahren vielleicht wieder braucht." Am Samstag sind in Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen die letzten drei Atommeiler vom Netz gegangen.

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