Kirchenthumbach, Weiden (epd). Weil sie das Geld für die Sanierung ihres maroden Kirchleins nicht aufbringen kann, schließt die evangelische Kirchengemeinde Kirchenthumbach in der nördlichen Oberpfalz die Türen ihres Kirchengebäudes für immer. Den Beschluss fällte der Kirchenvorstand intern bereits am 10. Januar, am Donnerstagabend wurde er in einer Gemeindeversammlung öffentlich gemacht, wie der Kirchenvorstand dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Die im Jahr 1966 erbaute Johanneskirche soll nun entwidmet und verkauft werden.

Risse im Glockenturm, Feuchtigkeit und Schimmel in den Kirchenwänden, eine kaputte Elektrik - zum Schluss wurde sogar die Eingangstreppe zur Stolperfalle. Laut Kirchenvorstand hätten sich die Sanierungskosten zwischen 10.000 und 100.000 Euro bewegt. "Zu viel für die kleine Kirchengemeinde mit 200 Mitgliedern", sagte Pfarrerin Anne Utz. Weil es sich nur um eine Filialkirche der Kirchengemeinde Eschenbach-Kirchenthumbach handelt, habe man auch nicht mehr mit Zuschüssen der bayerischen Landeskirche rechnen können.

Es sei "keine leichte Entscheidung", sondern das Ergebnis eines längeren Prozesses gewesen, sagte die Pfarrerin. Im Jahr 2019 hatte der Kirchenvorstand noch eine Zukunftswerkstatt für alternative Ideen und eine Spendenaktion organisiert - ohne nennenswerte Erfolge. "Irgendwann war der Punkt da, wo wir sagen mussten: Wir als kleine Gemeinde können das einfach nicht stemmen." Bereits seit Mitte 2021 feiern die Evangelischen in Kirchenthumbach ihre Gottesdienste in der katholischen Pfarrkirche am Ort.