München (epd). Im ersten Halbjahr 2022 haben deutlich weniger Eltern in Bayern das pandemiebedingte Kinderkrankengeld in Anspruch genommen als noch im Vorjahreszeitraum. Die Fallzahl sei von rund 19.200 auf etwa 2.600 gesunken - ein Rückgang um 86 Prozent, teilte die Krankenkasse Barmer am Donnerstag für ihre Versicherten mit. In diesem Jahr habe es in Bayern keine generellen Kita- und Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie gegeben, sagte der stellvertretende Barmer-Landesgeschäftsführer Alfred Kindshofer. "Das dürfte ein Grund sein, weshalb Eltern das pandemiebedingte Kinderkrankengeld deutlich seltener in Anspruch nehmen mussten."

Insgesamt bewilligte die Barmer in Bayern - unabhängig von der Corona-Pandemie - im ersten Halbjahr 2022 rund 23.200 Mal Kinderkrankengeld. Das sei ein Rückgang um 40 Prozent. In den weitaus meisten Fällen beantragten Frauen Kinderkrankengeld: In rund 78 Prozent der Fälle sei das Geld an weibliche Versicherte ausgezahlt worden, die dann nicht zur Arbeit gingen, um ihre kranken Kinder zu betreuen, teilte die Barmer weiter mit. Im ersten Halbjahr 2021 seien es in etwa eben so viele gewesen - nämlich 76 Prozent. Für die Analyse hat die Barmer die Daten ihrer rund 1,1 Millionen Versicherten in Bayern ausgewertet.