Pappenheim, München (epd). Der neue Präsident des Bayerischen Jugendrings (BJR) heißt Philipp Seitz. Die Delegierten haben bei der BJR-Vollversammlung in Pappenheim (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) den 30-Jährigen am Wochenende zum Nachfolger von Matthias Fack gewählt, der zwölf Jahre an der Spitze des Verbands stand, teilte der BJR am Samstag mit. Seitz erhielt 57 von 59 Stimmen. Der Oberpfälzer tritt sein neues Amt am 1. Mai an. Er ist für vier Jahre gewählt. Für weitere zwei Jahre ins Amt gewählt wurde Ilona Schuhmacher, die bereits seit 2019 den Posten innehat.

Der 30-jährige Seitz lebt im Landkreis Regensburg, ist Journalist, Medienmarketing-Fachwirt und Medienmanager. Er hat als Büroleiter des Bayerischen Landtagsabgeordneten Tobias Gotthardt (Freie Wähler) gearbeitet und ist derzeit Ressortleiter beim Deutschen Landwirtschaftsverlag.

Seitz engagiere sich seit seiner Kindheit in der katholischen Jugendarbeit. Er war Gruppenleiter und Oberministrant. Er ist unter anderem Ortsgruppen-Vorsitzender bei der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) und sitzt im Pfarrgemeinderat seiner Heimatgemeinde Barbing, heißt es in einer Mitteilung. Auch im Sport ist er ehrenamtlich tätig, etwa als Jugend-Trainer im Fußball. Im BJR ist er seit 2013 Vorsitzender des Stadtjugendrings Regensburg und Vorsitzender des Bezirksjugendrings Oberpfalz. Die von ihm geleitete, schulübergreifende Jugendzeitung "Entweder - oder" gewann mehrere Preise, unter anderem den Bayerischen Innovationspreis Ehrenamt.

"Gerade die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig Jugendarbeit als zentraler Gemeinschafts- und Erlebnisort für junge Menschen ist", sagte Seitz nach seiner Wahl. Er wolle sich für eine stärkere Beteiligung junger Menschen, für Demokratiebildung, Inklusion und Integration und Umweltbildung einsetzen. Wichtig sei ihm außerdem, junge Menschen für Europa zu begeistern.

Seitz forderte die Politik in Bayern auf, "mehr Demokratie" zugunsten junger Menschen zu wagen. Gerade im Vorfeld der bayerischen Landtagswahl gelte es, "mit starker Stimme für die Belange junger Menschen einzutreten und mit Nachdruck optimale Rahmenbedingungen für Jugendarbeit und eine umfassende Partizipation einzufordern". Von der Staatsregierung forderte er, in der Verfassung das Wahlalter auf 16 abzusenken. Das sei längst überfällig. "Wagen wir mehr Demokratie und eine echte, gelebte Jugendbeteiligung".

Zur Vizepräsidentin wählte die Vollversammlung für weitere zwei Jahre Ilona Schuhmacher. Die Delegierte der Evangelischen Jugend in Bayern arbeitet im Amt für Jugendarbeit als Referentin für Grundsatzfragen und Jugendpolitik. In ihrer Wahlrede hob sie hervor, wie wichtig die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sei. Es müsse ein Angebot niederschwelliger Formen zur Stärkung junger Menschen geben. Schuhmann unterstrich außerdem, sie wolle sich für eine bedarfsgerechte und angemessen Förderung in allen Bereichen einsetzen. "Jugendarbeit darf nicht an der fehlenden Finanzierung scheitern".

Der Bayerische Jugendring ist eine Arbeitsgemeinschaft, der 35 landesweite und 38 regionale Jugendverbände und 323 örtliche Jugendgruppen in Bayern angehören. Nach eigenen Angaben erreichen seine Mitgliedsorganisationen mit ihren Angeboten mehr als zwei Drittel aller Kinder und Jugendlichen in Bayern.

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