München (epd). Den Wohnungsbau in Bayern will die bayerische Staatsregierung trotz Krisen ankurbeln. Der Freistaat plane seine Wohnungsbauförderprogramme aufzustocken und wolle mehr Baugrund auf eigenen Flächen für staatliche Wohnungsbaugesellschaften im Erbbaurecht zur Verfügung stellen, hat der bayerische Verkehrs- und Bauminister, Christian Bernreiter (CSU), am Montag nach einer Sitzung des Kabinetts erklärt.

So erhöhe man den staatlichen Zuschuss für den Bau von Mietwohnungen von 500 auf 600 Euro pro Quadratmeter. Objektabhängige Darlehen mit einem Zinssatz von weiter 0,5 Prozent könnten von 25 Prozent auf durchschnittlich 50 Prozent im Mietwohnungsbau verdoppelt werden. Es werde außerdem Förderungen geben, wenn Bauherren im Ortskern Wohnungen sanieren. Auch Kommunen könnten Zuschüsse erhalten, um solche Vorhaben zu unterstützen. Die 500 Millionen Euro Eigenkapital der staatlichen BayernHeim werden im Jahr 2025 um 250 Millionen Euro "für künftige Projekte in einem schwieriger werdenden Markt" erhöht.

Bernreiter sagte, man wolle ein Zeichen setzen, dass es auch in der Krise mit dem Wohnungsbau weitergehen könne. Wohnbauunternehmen und Privatleute in Bayern hätten für dieses Jahr den Bau von 2.000 neuen Wohnungen und 1.500 Sanierungen abgesagt, weil die Aussichten der Bauwirtschaft schwierig seien, stellte der Minister fest.

Bernreiter forderte von der Bundesregierung mehr Maßnahmen, damit mehr Wohnraum entstehe. Dazu zählte er verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für Mietwohnungsneubau oder Steuerbegünstigung für selbst genutztes Wohneigentum. Hier müsse die Regierung "ideologische Hürden überspringen". Unter anderem für eine Wiedereinführung des Baukindergelds werde sich Bayern in einer Bundesratsinitiative einsetzen, sagte Bernreiter. Maßnahmen wie einen Mietenstopp oder einen Mietendeckel erteilte er eine Absage, sie seien "kontraproduktiv".