Magdeburg, München (epd). Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hält Aktionen der Klimaaktivisten der "Letzten Generation" für "komplett kontraproduktiv". Menschen müssten nicht aufgerüttelt werden, viele hätten sehr genau verstanden, wie ernst die Situation sei, sagte Bedford-Strohm am Freitagabend bei der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Magdeburg.

Die Kirche dürfe den politischen Verantwortlichen auch nicht von einem "moralischen Hochpodest" Ratschläge erteilen, da sie oftmals selbst ihre Klimaziele noch nicht erreiche, so Bedford-Strohm. Natürlich müsse man alles tun, das Ruder herumzureißen. Doch er sehe nicht, wie das Festkleben auf Straßen oder die Brei-Attacken auf Kunstwerke dazu helfen solle. Bedford-Strohm nannte die Aktionen "absurd". Sie verhinderten, dass Menschen konstruktive Energie entwickelten und handelten.

Zuvor hatte der hannoversche Landesbischof Ralf Meister für Unterstützung der jüngeren Generation im Kampf gegen die Klimakrise geworben. Er frage sich oft, warum die Kirche sich so schwer damit tue, der jüngeren Generation moralische Unterstützung zu gewähren, sagte der Leitende Bischof der VELKD in seinem Bericht. Es gebe viele junge Menschen, die mit Zivilcourage und mutigen Schritten Aufmerksamkeit schüfen und Empörung auslösten, weil sie daran erinnerten, "dass wir auf eine katastrophale Situation zulaufen", sagte Meister vor den 50 Delegierten aus sieben lutherischen Landeskirchen.