München (epd). Vergangenes Jahr haben Polizei und Justiz in Bayern 83 Ermittlungsverfahren im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität (OK) geführt. Insgesamt waren davon 773 Tatverdächtige betroffen, teilten das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) sowie die Generalstaatsanwaltschaft München am Donnerstag gemeinsam mit. Ziel der Verbrecherorganisationen sei es, Gewinne zu erzielen. LKA-Präsident Harald Pickert betonte: "Ziel unserer Ermittler ist es, dass sich Verbrechen nicht lohnen darf und delinquentes Verhalten konsequent verfolgt wird."

Zur effektiven Bekämpfung von OK brauche man genügend Ressourcen und spezielles Know-how bei den Staatsanwaltschaften, sagte der Münchner Generalstaatsanwalt Reinhard Röttle. Dafür seien in den vergangenen Jahren beispielsweise die Zentralstelle zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen und die Zentralstelle Cybercrime gegründet sowie verschiedene Spezialstaatsanwälte eingesetzt worden. Außerdem habe die Zentrale Koordinierungsstelle für Vermögensabschöpfung Bayern konsequent Verbrechensgewinne eingezogen.

In 79 der insgesamt 83 Ermittlungsverfahren seien Finanzermittlungen erfolgt, damit nehme der Freistaat "auch in diesem Jahr bei der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität im Bundesvergleich wieder eine Spitzenposition ein", teilten LKA und Generalstaatsanwaltschaft weiter mit. Es wurden Vermögenswerte von rund 25,5 Millionen Euro gesichert. Schwerpunkte waren dabei Kriminalität im Bereich des Wirtschaftslebens wie etwa Callcenter-Betrug, sowie Rauschgifthandel, Schleusungs- und Eigentumskriminalität.