Augsburg (epd). Nach Ansicht des Augsburger katholischen Bischofs Bertram Meier darf sich die Kirche "nicht aus der Weltverantwortung stehlen". Aber Kirche und Welt seien keineswegs gleich, betonte der Bischof bei der Jahresschlussandacht am Samstag im Augsburger Dom. Wenn die Welt von der Kirche dominiert werde, bestehe die Gefahr des Gottesstaates. Und wenn die Kirche von der Welt verschluckt werde, mache sie sich auf Dauer überflüssig.

In seiner Predigt griff er den Begriff der "Entweltlichung" der Kirche auf. Diesen Begriff hatte der verstorbene frühere Papst Benedikt XVI. 2011 bei seinem Deutschlandbesuch 2011 in Freiburg benutzt. "Wenn wir von der Entweltlichung der Kirche sprechen, dann ist damit weder eine weltfremde noch eine weltvergessene Kirche gemeint", sagte Bertram. Vielmehr müsse die Kirche in die Welt hineinwirken "als Salz und Sauerteig".