München (epd). In Bayern formiert sich angesichts neuer Pläne der Europäischen Union (EU) wieder ein Bündnis für gentechnikfreie Natur und Landwirtschaft. Wie der Bund Naturschutz (BN) am Donnerstag in München mitteilte, plane die Europäische Kommission die bewährte "Freisetzungsrichtlinie" für gentechnisch veränderte Pflanzen abzulösen. Der BN und andere Verbände befürchten, dass im geplanten neuen Verfahren genveränderte Pflanzen "praktisch ohne Zulassungsverfahren in Verkehr gebracht werden dürfen". Das wäre in etwa so, als würde man "ein Auto ohne Zulassung und TÜV für den Straßenverkehr freigeben", hieß es.

Kommenden Mittwoch (15. März) will sich das wieder formierte "Bündnis Bayern für gentechnikfreie Natur und Landwirtschaft" der Öffentlichkeit vorstellen. Der "breite Zusammenschluss von Organisationen und Gruppen aus Landwirtschaft, Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz" hatte in der Vergangenheit mit Erfolg die bisherige Gesetzgebung zur "Freisetzungsrichtlinie" mit erstritten. Das Bündnis will darüber hinaus auch seine Forderungen an die EU-Umweltministerinnen und -minister vorstellen - nämlich, an der bisherigen Praxis festzuhalten. Die Ministerrunde trifft sich am kommenden Donnerstag (16. März) in Brüssel, hieß es.

Neben dem BN gehören dem Bündnis unter anderem die Verbraucherzentrale Bayern, die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ), die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft in Bayern und der Bund deutscher Milchviehhalter in Bayern an.

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