Nürnberg (epd). Zum Tag des Waldes (21. März) weist der Bund Naturschutz (BN) in Bayern auf die verheerenden Auswirkungen der ungewöhnlichen Trockenheit für Bayerns Wälder hin. In vielen Regionen habe es in den letzten Monaten nur geringe Niederschläge gegeben und der Schnee blieb oft aus, teilte die Landesfachgeschäftsstelle in Nürnberg mit. So seien die Grundwasserstände vielerorts extrem niedrig und die Waldböden trockneten aus. Den Wäldern gehe es nach den gehäuften Trockenjahren seit 2015 sehr schlecht.

Millionen Bäume seien in den letzten Jahren gestorben, vor allem Fichten und Kiefern, so die Mitteilung weiter. Allein im Frankenwald sei in wenigen Jahren ein Viertel der Bäume abgestorben, was 10.000 Hektar Kahlflächen ergebe. "Ein riesiger Verlust an Lebensraum, Wasserrückhalt, CO2-Speicher und natürlich auch für die Waldbesitzer", sagte der BN-Vorsitzende Richard Mergner. Um das fortschreitende Waldsterben zu stoppen, fordert der BN von der Staatsregierung, dass sie wirksame Klimaschutzmaßnahmen umsetzt. Das Klimaschutzgesetz, welches letztes Jahr verabschiedet wurde, leiste keinen ausreichenden bayerischen Beitrag zum Schutz des Klimas und der Wälder.

Besonders erschreckend sei, dass in vielen von der Klimakrise bedrohten nadelbaumdominierten Wäldern keine Waldverjüngung nachwachse. Vor allem klimaresilientere Baumarten wie Eichen, Tannen oder Buchen könnten die Wälder schattig und kühl halten. Für den Schutz junger Bäume müssten Reh- und Hirschbestände auf ein Maß reduziert werden, das ein ökologisches Gleichgewicht ergebe, so der BN.

Am Donnerstag hatte die bayerische Forstwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) den Waldbesitzern angesichts der massiven Trockenschäden in Nordbayerns Wäldern die Unterstützung der Staatsregierung zugesichert. Für Bayerns Wälder sei es überlebenswichtig, sie schnell umzubauen und so "auf den Klimawandel vorzubereiten", sagte Kaniber. Alleine 2022 habe die Staatsregierung rund 95 Millionen Euro in Bayerns Privat- und Körperschaftswälder investiert.

Der Freistaat und die bayerischen Waldbesitzer arbeiteten mit Nachdruck daran, 200.000 Hektar Nadelwälder bis 2030 in stabile Mischwälder umzubauen, hieß es weiter. 95.000 Hektar davon seien bereits geschafft - laut Ministerin ein großer Erfolg für alle Beteiligten. Auch in der praxisorientierten forstlichen Forschung seien die Anstrengungen zuletzt nochmals verstärkt worden, hieß es.

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