Würzburg (epd). Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) blickt mit Sorge auf die Situation der Frauen in Afghanistan. Besonders das von den Taliban erlassene Beschäftigungsverbot für Frauen bereite der Hilfsorganisation Probleme, teilte die DAHW anlässlich des Weltfrauentags an diesem Mittwoch (8. März) mit. Eigentlich seien Gesundheitsmitarbeiterinnen von diesem faktischen Beschäftigungsverbot ausgenommen, sagte die DAHW-Afghanistan-Koordinatorin Juliane Meißner. Doch gerade beim administrativen Personal sei die Sorge vorhanden, dass sie auf dem Weg zur Arbeit "von einer Patrouille festgehalten werden".

Die DAHW befinde sich in einer "moralischen Zwickmühle", sagte DAHW-Vorstand Patrick Georg. Denn zum einen gehe es um die Sicherheit der DAHW-Mitarbeitenden, andererseits werde die Hilfe der DAHW gerade von Frauen in ländlichen, schwer zugänglichen Regionen Afghanistans dringend benötigt. Zusammen mit einer Partnerorganisation reisen kleine Teams in den Sommermonaten von Gemeinde zu Gemeinde. Dort würden dann Menschen behandelt, die ansonsten von der Gesundheitsversorgung völlig abgeschnitten sind - auch weil Frauen alleine nicht zu Ärzten reisen dürften. Viele der Patienten seien daher Frauen und Kinder.

Im April, wenn die Schneeschmelze eingesetzt habe, wollen sich die Teams des sogenannten Outreach-Projekts wieder auf den Weg in die Bergregionen Afghanistans machen.

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