München (epd). Das evangelische Sozialunternehmen Diakoneo unterstützt den Vorstoß des bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) für eine schnellere und weniger bürokratische Anerkennung von ausländischen Pflege-Berufsabschlüssen. "Nur wenn wir Menschen, die in Deutschland arbeiten wollen, schnell und unbürokratisch integrieren, wird dieser Weg, den Pflegenotstand zu lindern, erfolgreich sein", sagte die für Bildung zuständige Diakoneo-Vorständin Verena Bikas laut einer Mitteilung.

Vor allem die "zähen und nicht immer nachvollziehbaren Verfahren" für die Anerkennung von beruflichen Abschlüssen seien ein Problem. Deshalb sei es gut, dass Minister Holetschek das Anerkennungsverfahren nun "zentralisieren und schlanker" machen will, sagte Bikas: "In der Praxis sehen wir sehr schnell, wer kann, was er versprochen hat." Effektive Wege, Menschen aus dem Ausland für Pflegeberufe in Deutschland zu gewinnen, würden Einrichtungsträger nur gemeinsam über Unternehmensgrenzen hinaus finden.

Ein Schlüssel für die erfolgreiche Anwerbung ausländischer Fachkräfte sei neben dem schnellen Einstieg in den Beruf auch Hilfe bei der gesellschaftlichen Integration. Die Erfahrungen von Diakoneo zeigten, dass dabei spezielle Integrationsbeauftragte hilfreich sein können, die ausländische Fachkräfte bei der Wohnungssuche, der Begleitung im Alltag oder beim Knüpfen erster Kontakte einen wertvollen Beitrag leisten. So könne man Arbeitnehmer "dauerhaft an die Region" binden, hieß es Diakoneo-Mitteilung weiter.

Das Sozialunternehmen Diakoneo, ehemals Diakonie Neuendettelsau, ist mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden einer der größten diakonischen Träger in ganz Deutschland und der größte in Süddeutschland. Heute gehören Seniorenheime, Behinderteneinrichtungen, Schulen und Krankenhäuser und diverse weitere Einrichtungen in Bayern, Baden-Württemberg und Polen dazu. Gegründet wurden die Diakoneo-Vorgängerorganisationen 1854 von Wilhelm Löhe . Geleitet wird das Werk seit Oktober 2015 von Mathias Hartmann.

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