München (epd). Eine Telefon-Hotline für Menschen, die ihre Energiekosten nicht bezahlen können, hat die Diakonie München und Oberbayern am Montag gestartet. Die Nummer richte sich an Münchnerinnen und Münchner, die aufgrund der Energiekrise in finanzielle Nöte geraten seien, teilte der evangelische Wohlfahrtsverband am Montag mit. Das Team der Hotline erkläre vor allem, wie man Unterstützung aus dem Münchner Wärmefonds beantragen könne, sagte Diakonie-Vorständin Andrea Betz laut Mitteilung. Ziel sei es, Betroffenen unbürokratisch und schnell erste Hilfestellungen im Umgang mit hohen Energiekosten zu geben.

Die Diakonie betreibt die Telefon-Hotline im Auftrag der Stadt. Das Beratungsangebot ist Teil des 20 Millionen Euro schweren Wärmefonds, den die Stadt und die Stadtwerke im November 2022 eingerichtet haben. Alleinstehende könnten laut Diakonie eine jährliche Pauschale von 700 Euro erhalten. Für jede weitere Person im Haushalt seien 300 Euro Zuschuss möglich. Der Wärmefonds solle Menschen mit geringem Einkommen dabei unterstützen, die gestiegenen Energiekosten besser zu bewältigen.

Das telefonische Angebot sei auch in Zeiten digitaler Kommunikation ein wichtiger Baustein, um möglichst viele Menschen zu erreichen, betonte Hotline-Chefin Kerstin Reichhart. Wer nur auf digitale Kanäle setze, lasse "viele Menschen außen vor", so die Sozialpädagogin. Das betreffe vor allem ältere Menschen, die wenig Zugang zu sozialen Medien oder dem Internet hätten.

Durch ein Telefonat könnten die Profis außerdem klären, "ob möglicherweise noch weiterer Anspruch auf Unterstützungsleistungen besteht". So könnten auch Haushalte, die bislang keine Sozialleistungen beziehen, bei hohen Strom-Nachzahlungen unter bestimmten Umständen eine einmalige Kostenübernahme durch das Jobcenter beanspruchen. "Besonders für Menschen, die wenig finanzielle Spielräume haben, könnte dies eine große Entlastung sein", sagte Reichhart.