Schwabach (epd). Die Diakonie Bayern hat am Sonntag in der Kirche St. Martin in Schwabach ihre Frühjahrssammlung unter dem Motto "Willkommen in der Nachbarschaft" eröffnet. Diakoniepräsidentin Sabine Weingärtner sagte in ihrer Predigt, "wir brauchen zwischenmenschliche Verbindungen vor Ort". An zu vielen Stellen drifte die Gesellschaft auseinander. Die Schere zwischen Arm und Reich werde zunehmend größer. Rund ein Fünftel der Rentnerinnen und Rentner in Bayern könnte von ihren Renten nicht leben. Jede dritte Alleinerziehende habe ein Einkommen unter der Armutsgrenze. Die Anzahl derer, die Wohngeld beziehen, wird sich nach Weingärtners Prognose wegen der gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten in den kommenden Monaten voraussichtlich verdreifachen. 13.000 Menschen in Bayern seien derzeit obdachlos.

Hier beginne die Arbeit der "Diakonie im sozialen Nahraum", sagte Weingärtner. Menschen stünden anderen zur Seite, "weil sie hier am Ort leben und sich begegnen". Männer und Frauen würden sich als Paten für Mittagstische oder Sozialkaufhäuser engagieren. Aus der Arbeit von Ehren- und Hauptamtlichen entstünden zwischenmenschliche Verbindungen. "Menschen werden denen, die ihnen räumlich am nächsten sind, auch menschlich zu Nächsten". Die diesjährige Frühjahrssammlung unterstütze dieses Miteinander, so die Diakoniepräsidentin. 65 Prozent aller eingehenden Spenden seien für konkrete Projekte in den Kirchengemeinden und im Dekanat vorgesehen. Der Rest werde für die Projektförderung in ganz Bayern verwendet.

Projekte der "Diakonie im sozialen Nahraum" sind unter anderem der Mittagstisch "Aufgetischt - jeder is(s)t willkommen" der Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Erlangen. Für SAVE ("Senior:innen aufsuchen im Viertel durch Expert:innen") der Diakonie Hasenbergl ist eine Sozialpädagogin in Feldmoching-Hasenbergl unterwegs und Ansprechpartnerin für Seniorinnen und Senioren.

Im Jahr 2022 erbrachte die Frühjahrssammlung rund 398.000 Euro, teilte die Diakonie mit.

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