München (epd). Gegen Verfasser von Hasspostings sind Ermittler am Mittwoch bundesweit vorgegangen. In Bayern seien bei acht Beschuldigten, drei Frauen und fünf Männer im Alter zwischen 28 und 72 Jahren, Beweise wie Mobiltelefone und Laptops beschlagnahmt worden, teilten das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) und die Generalstaatsanwaltschaft mit. Die Beschuldigten stünden im Verdacht, in sozialen Netzwerken Volksverhetzung verbreitet zu haben, Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen verwendet, andere bedroht und beleidigt zu haben und öffentlich zu Straftaten aufgefordert zu haben, heißt es in der Mitteilung.

Es habe nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun, wenn Hasskommentare in sozialen Netzwerken die Grenze der Strafbarkeit überschreiten würden, sagte Harald Pickert, Präsident des BLKA. Er rief die Menschen dazu auf, Anzeige bei der Polizei zu erstatten, wenn sie auf Hasspostings stießen oder selbst Opfer würden.

Der bundesweite Aktionstag habe gezeigt, "dass die Anonymität im Internet "nur eine vermeintliche ist, dass ein erhebliches Entdeckungsrisiko besteht und die Folgen beträchtlich sind", sagte Staatsanwältin Teresa Ott von der Generalstaatsanwaltschaft München, Hatespeech-Beauftragte der bayerischen Justiz.