Regensburg (epd). Das UNESCO-Welterbekomitee hat in einer Sondersitzung dem Eilantrag der Ukraine entsprochen: Die Altstadt von Odessa wurde zum schützenswerten Erbe der ganzen Menschheit erklärt und auf die Liste der besonders bedrohten Stätten gesetzt, teilte die Stadt Regensburg am Donnerstag mit. Regensburg besitzt selbst den Welterbetitel und ist seit 1990 Partnerstadt von Odessa. Der Notfallmechanismus der UNESCO, der am Mittwoch beschlossen wurde, diene dem besonderen Schutz und Erhalt der vom Krieg betroffenen Stadt. Zudem könnten technische und finanzielle Hilfen in Anspruch genommen werden.

Regensburg hat nach eigenen Angaben Unterstützung beim Antragsprozess für den Welterbetitel für Odessa geleistet. So habe die Stadt die Deutsche UNESCO-Kommission sowie das zuständige bayerische Kunstministerium um Hilfe auf politischer Ebene gebeten. International habe es auch Hilfe durch das Städtenetzwerk der Organisation der Welterbestädte (OWHC) gegeben. Über Kontakte mit den polnischen Städten Warschau und Krakau sei ein Hilfsnetzwerk aufgebaut werden, das vor allem praktische Unterstützung im Kulturgüterschutz in ukrainischen Städten leiste.

Die Städtepartnerschaft zwischen Regensburg und Odessa wurde bereits im Jahr 1990 begründet. Neben offiziellen Besuchen, vielfältiger Partnerschaftsaktivitäten und einem regen fachlichen Austausch entwickelten sich auch zahlreiche private Kontakte. Seit Beginn des Angriffskrieges durch Russland vor fast einem Jahr zeige die Regensburger Stadtgesellschaft große Solidarität.